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Feuilleton
15.12.2011
Das Mädchen mit der E-Gitarre Lissie live at Shepherd's Bush Empire Viele Alternative-Bands versuchen sich mit mittelmäßigem Gitarrenspiel und ausdrucksarmem Gesang von der Pop-Konkurrenz abzusetzen. Das Ergebnis ist enttäuschend. Anders bei Lissie: Die junge Amerikanerin lässt lang vergangene Zeiten des Gitarren-Rock wiederaufleben. Lissie schafft, woran so viele Musiker krampfhaft scheitern: Sie macht einfach gute Musik. Sie beherrscht ihre Gitarre, ihre Stimme ist bisweilen verrauchter als man es diesem zierlichen, blonden Hippie-Mädchen zugestehen möchte und sie schreibt ihre Stücke selbst. Sie wagt sich an große Cover und schafft es dabei sogar, aktuellen Pop-Hits wie Lady Gagas „Bad Romance“ eine neue, gelungene Rock-Seite abzugewinnen. Live auf der Bühne spielt sie sich in Ekstase, während ihre Jungs an Gitarre und Bass sich in minutenlange Gitarren-Soli hineinsteigern. Und wirkt dabei – anders als die meisten Indie-Alternative-Sternchen – nicht bemüht. Vielleicht liegt das an ihrer eher unprätentiösen Herkunft aus der tiefen Mitte der USA, die sich auch in den gelegentlichen Country-Elementen ihrer Stücke widerspiegelt. War ihr erstes Studio-Album noch sehr poppig abgemischt und zu glatt gebügelt, überzeugt ihr Live-Album ungleich mehr. Bei ruhigen Stücken wie „Here before“ zeigt Lissie ihr stimmliches Können, während „Bully“ und „In sleep“ durch das virtuose Spiel ihrer Band-Kollegen Erinnerungen an eine lange zurückliegende E-Gitarren-Ära wachrufen. Wer Lissie noch nicht live erlebt hat, kann jetzt dank des auch als DVD beiliegenden Konzertmitschnitts aus dem altehrwürdigen Londoner Shepherd's Bush Empire eine selten gewordene musikalische Reise antreten – mit einem rockenden Hippie-Mädchen und ihren beiden zotteligen Gitarristen.
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