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 StudiLeben
18.01.2011

Ferienkurs unter Beschuss

Betreuer prangert überhöhte Mieten für Teilnehmer an

Weltoffen und gastfreundlich will der Ferienkurs an der Heidelberger Universität sein. Aber jetzt wurden Vorwürfe laut: Überteuerte Mieten sowie fehlende Kommunikation zwischen Betreuern und Veranstaltern sollen das positive Bild des Kurses trüben.

Weltoffen und gastfreundlich will der Ferienkurs an der Heidelberger Universität sein. Aber jetzt wurden Vorwürfe laut: Überteuerte Mieten sowie fehlende Kommunikation zwischen Betreuern und Veranstaltern sollen das positive Bild des Kurses trüben.

Seit Jahren erfreut sich der Internationale Ferienkurs an der Universität Heidelberg großer Beliebtheit. Jeden Sommer verbringen mehrere hundert Studenten aus der ganzen Welt den August in der beschaulichen Neckarstadt, um die deutsche Sprache und Kultur näher kennenzulernen. Anspruch dieses Kurses ist es, weltoffen und gastfreundlich zu sein. Doch jetzt kam plötzlich Kritik auf.

Um diesen Ferienkurs zu stemmen, helfen jedes Mal mehrere Dutzend Studenten bei der Betreuung der Teilnehmer. Einer dieser Betreuer prangerte jetzt Probleme bei der Durchführung des Kurses an: So seien Zimmer zu überteuerten Preisen vermietet worden. In einem Wohnhaus in Ziegelhausen sollen mehrere Asiatinnen in einem Zimmer untergebracht worden sein, wobei jede die volle Zimmermiete von rund 350 Euro zahlen musste.

Als die Fahrerin, welche die Asiatinnen dorthin gebracht hatte, gemäß ihrer Verpflichtung den Zustand der Zimmer begutachtete und sich daraufhin beschwerte, sei sie von den Leitern des Kurses vorgeladen worden. Des Weiteren soll es mehr Wohnungen als Teilnehmer gegeben haben und es sollen zum Teil gezielt Studenten mit geringen Deutschkenntnissen in solchen überteuerten Wohnungen einquartiert worden sein.

Diese Vorwürfe weisen die Veranstalter des Kurses zurück. „Wir haben keinerlei Einfluss auf die Preisgestaltung“, sagt Joachim Gerke, Dezernatsleiter des zuständigen Akademischen Auslandsamts (AA) der Uni. Die Wohnungen werden teilweise vom Studentenwerk und teilweise von Privatleuten, wie zum Beispiel Studenten, angeboten. Die Organisatoren verlangen keinerlei Provision, sondern geben die Preise direkt weiter.

Trotzdem wird zugegeben, dass die Mietpreise stark schwanken können und gelegentlich sehr hoch sind. Dies wird mit dem Wohnpreisniveau im Großraum Heidelberg begründet. Um jeden Studenten unterbringen zu können und einige Wohnungen in Reserve zu haben, sei es unumgänglich, mehr Wohnungen als Teilnehmer zu haben. Deshalb könne man nicht in jedem Fall auf ein perfektes Preis-Leistungs-Verhältnis achten, so das AA.

Zudem ist es den Veranstaltern wichtig, dass mehrere Personen aus einem Kulturkreis in demselben Gebäude untergebracht sind, damit es ihnen leichter fällt sich in ihrer neuen Umgebung zurechtzufinden. Genau dies wird allerdings auch kritisiert. Man habe die Asiatinnen gezielt in überteuerte und zu kleine Zimmer gesteckt, da sie sich aufgrund ihrer schlechten Deutschkenntnisse nicht wehren konnten.

Allerdings seien bei den Veranstaltern keine Beschwerden von Teilnehmern eingegangen, erklärt das AA. Desweiteren sei die Betreuerin, die sich beschwert hatte, nur zu einem konstruktiven Gespräch geladen worden.
Auch dies ist ein Punkt, in dem die Einschätzungen auseinander gehen: Die Kommunikation zwischen Betreuern und Veranstalter. So bemängelt der Betreuer die strenge Hierarchie. Betreuende Studenten würden „von oben herab“ behandelt werden und ihre eigenen Erfahrungen, zum Beispiel aus der Jugendarbeit, nicht zur Kenntnis genommen. Dadurch würden letztlich Probleme totgeschwiegen.

Die Veranstalter sehen dies anders. So seien bei ihnen keine Beschwerden von Betreuern eingegangen und es spreche auch die jahrelange Arbeit einiger Betreuer dafür, dass das zwischenmenschliche Klima angenehm sei. 

von Michael Abschlag und Thomas Leurs
   

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