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 Hochschule
26.01.2011

Vandalismus im Café Pur

Studentenwerk beschließt verkürzte Öffnungszeiten

Beschädigte Möbel, Diebstahl, mit Urin beschmutzte Wände. Nach mehreren Fällen von schwerem Vandalismus schließt das Café Pur im Campus Bergheim nun täglich schon um 18 Uhr. Viele Studenten empfinden diese Maßnahme als Kollektivstrafe.

Beschädigte Möbel, Diebstahl, mit Urin beschmutzte Wände – nach mehreren Fällen von schwerem Vandalismus schließt das Café Pur im Campus Bergheim inzwischen täglich schon um 18 Uhr. Für die Studenten eine prekäre Situation: Es handelt sich um den einzigen Aufenthaltsraum auf dem Gelände, der gerade im Winter dringend benötigt wird.

Konzipiert wurde das Café zunächst als offene Einrichtung. Durchgehend sollte der Raum für jedermann zugänglich sein – auch am Wochenende. Verschiedene Getränke- und Snackautomaten versorgen die Studenten mit dem Nötigsten. Zusätzlich steht werktags bis 15 Uhr Personal für die Essensausgabe bereit.

Nachdem das Café zum Sommersemester 2009 eröffnet worden war, bemerkte das Personal bereits im Herbst erste Fälle von Missbrauch der Räumlichkeiten. Starke Verschmutzung und das Hinterlassen von Müll machten es den Betreibern an mehreren Tagen kaum möglich, die Essensausgabe rechtzeitig in Betrieb zu nehmen. Auch mussten bereits drei Mal besonders schwere Fälle von Vandalismus verzeichnet werden, bei denen laut Aussage des Studentenwerkes wiederholt sogar Spuren von Urin an den Wänden vorgefunden wurden.

Die Täter konnten bislang nicht ausfindig gemacht werden. Anfangs vermutete man ein Verschulden durch Eindringlinge von außerhalb. Tatsächlich wurden insbesondere im Sommer letzten Jahres häufig Obdachlose beobachtet, die sich auch nachts im Gebäude aufhielten. Das Studentenwerk glaubt nach Einführung verschiedener Maßnahmen ein Fremdverschulden nun ausschließen zu können: Zunächst beauftragten die Verantwortlichen einen Schließdienst, Eingangstür und Café um 22 Uhr zu verriegeln. Zusätzlich wiesen sie die Bibliotheksaufsicht an, in regelmäßigen Abständen Kontrollgänge zu absolvieren.

Dennoch konnte der dritte und bislang letzte Vorfall von grobem Missbrauch der Räumlichkeiten nicht verhindert werden. Am Morgen des 22. November fand das Personal den Raum in einem Zustand vor, der eine reibungslose Inbetriebnahme erneut unmöglich machte. Die Konsequenz: Die Bibliotheksaufsicht schließt nun das Café bereits um 18 Uhr ab.

Unter den Studenten sorgt dies für Empörung. Viele empfinden die neue Regelung als Kollektivstrafe, die vor allem Unschuldige trifft. Die Fachschaft Politik verfasste im Dezember einen Brief an den Betreiber, der bisher unbeantwortet blieb. Gegenüber dem ruprecht gab das Studentenwerk an, dass man um die prekäre Lage der Studenten wisse, dies bedaure und bereits an einer anderen Lösung arbeite. Um die Versorgung zu optimieren überlegen die Verantwortlichen, das Café bis 18 Uhr mit Personal zu betreiben.

Es bleibt jedoch abzuwarten ob das Studentenwerk bereit ist, den Raum in den Abendstunden erneut unbeaufsichtigt zur Verfügung zu stellen.

von Christine Buch
   

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