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 Feuilleton
20.04.2009

Alles entscheidende Unschärfe

Die Theatergruppe Quantum Leap führt „Copenhagen“ von Michael Frayn auf

Die Theatergruppe Quantum Leap führt „Copehagen“ von Michael Frayn auf. Ein spannendes Wissenschfats-Drama über die Physiker Werner Heisenberg und Niels Bohr und ihre Verstrickung in die Entwicklung der Atombombe im zweiten Weltkrieg.

Herbst 1941. Im besetzten Kopenhagen besucht der deutsche Kernphysiker Werner Heisenberg seinen dänischen Kollegen Niels Bohr. Heisenberg arbeitet im Atomprogramm der Deutschen. Über was spricht er mit Bohr?

Die neu gegründete Theatergruppe Quantum Leap führt „Copenhagen“ von Michael Frayn auf. Das Stück versucht eine Rekonstruktion des Gresprächs zwichen Heisenberg (Torben Tannig), Bohr (David Oesch) und dessen Frau Margrethe (Anna Fischbach). Dabei springt die Handlung zu früheren und kommenden Begegnungen zurück, die Möglichkeit einer Bombe schwebt drohend über allen Figuren.

Anfangs wirken die die Bemühungen Bewegung auf die Bühne zu bringen etwas hölzern und gewollt. Auch will man den beiden männlichen Darstellern den Altersunterschied und das Vater-Sohn Verhältnis nicht ganz abnehmen.

Doch die rasanten Dialoge lassen bald keine Zeit mehr für solche Erwägungen. Von der Begeisterung über wissenschaftliche Erkenntnisse und gemeinsame Glücksmomente über die Angst des Krieges bis zum Erschauern vor dem Undenkbaren ziehen die Schauspieler ihr Publikum in einen emotionalen Bann.

Die halten den Ball hoch, jonglieren mit den kompliziert ineinander geschobenen Zeitebenen. Das Gespräch verwebt sich zu einem immer dichteren Netz, immer um dieselbe Frage kreisend: Was geschah wirklich zwischen den zwei Wissenschaftlern? Oder anders gefragt: Welche Verantwortung hat die Wissenschaft? „Copenhagen“ tastet sich an mögliche Antworten heran und wird sowohl der historischen wie auch der psychologisch Seite gerecht und ist damit Eines der spannendsten Stücke auf Heidelbergers Studentenbühnen.

von Johannes Eberenz
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