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 Heidelberg
20.01.2009

Abtei Neuburg

Das mittelalterlichen Benediktinerkloster in Ziegelhausen

Das Benediktinerkloster 1130 gegründete Stift Neuburg befindet sich auf dem Köpfelberg des Heidelberger Stadtteils Ziegelhausen. In seiner fast 900jährigen Geschichte fanden dort nicht nur Geistliche ein Zuhause, sondern auch etliche andere Hausherren.

Das Benediktinerkloster Stift Neuburg befindet sich auf dem Köpfelberg des Heidelberger Stadtteils Ziegelhausen. Es wurde im Jahre 1130 von der Reichsabtei Lorsch gegründet.

Bereits in den ersten Gründungsjahrzehnten hatte das Kloster mit wirtschaftlichen Schwierigkeiten zu kämpfen. So kam es 1195 auf Wunsch des damaligen Pfalzgrafen Konrad von Staufen zur Umwandlung des Benediktinerklosters in ein Frauenkloster.

1303 wurde aus dem Benediktiner- ein Zisterzienserkloster. Dieser Wechsel verlieh nicht nur dem klösterlichen Leben Aufschwung, sondern hatte auch eine rege Bautätigkeit zur Folge. Aufgrund der Glaubensspaltung in der Reformationszeit wurde das Kloster 1562 offiziell aufgehoben und an seiner Stelle zwanzig Jahre später das „Fürst Gräff und Adeliches Fräulein und Jungfern-Stift“ gegründet, in dem adelige Damen als eine „Gesellschaft von tugendhaften Frauenzimmern“ zusammen leben sollten.

Im Jahre 1706 übergab der Kurfürst Johann Wilhelm gegen den Widerstand der Benediktiner das Stift Neuburg den Jesuiten. Unter deren Leitung wurde das Kloster stark renoviert. So wurde unter anderem eine Wasserleitung vom Mausbachtal zum Stift gelegt. Als 1773 der Orden durch den Papst aufgehoben wurde, zeigte die Universität Heidelberg Interesse; 1799 wurde das Stift dann an den Rotgerber Johann Werle verpfändet.

1825 ging das Kloster schließlich in den Besitz Johann Friedrich Heinrich Schlossers (Schwiegerneffe und Freund des Dichters Johann Wolfgang von Goethe) und dessen Frau Sophie über. Unter ihnen wurde Neuburg zu einem Treffpunkt bedeutender Persönlichkeiten wie Clemens Brentano oder den Enkeln Goethes. Schlosser richtete auf Neuburg auch eine der ersten Goethe-Gedenkstätten sowie ein Nazarenenmuseum ein. Nach dem Tod Schlossers ging Neuburg in den Besitz des Freiherrn von Bernus über. Alexander von Bernus beherbergte dort unter anderem Klaus Mann.

Ab 1926 ging das Kloster wieder in den Besitz der Benediktiner über. Die Wiederaufnahme des benediktinischen Lebens gestaltete sich jedoch aufgrund wirtschaftlicher Probleme schwierig. Der erste Abt von Neuburg war Adalbert von Neipperg.

Während des Zweiten Weltkrieges musste das Kloster die Bewohner eines ausgebombten Altersheimes aus dem Ruhrgebiet aufnehmen. Nach dem Tod Neippergs wurde 1948 Dr. Albert Ohlmeyer, gefolgt von Maurus Berve, Abt. Seit 1986 ist Pater Franziskus Heeremann der Abt von Stift Neuburg.

Heute leben auf Neuburg 15 Mönche und Pater unterschiedlicher Herkunft, die sich vor allem der Seelsorge widmen. Auf dem Klostergelände gibt es sogar ein Besucherhaus zur religiösen Besinnung. Die klösterlichen Gebetszeiten können von den Gästen besucht werden. Daneben ist das Stift Neuburg auch für seine Efeuzucht bekannt.

von Elena Eppinger
   

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