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 Hochschule
18.06.2009

Besetzung der Alten Universität dauert an

Studenten planen Koordination ihrer Forderungen auf Landesebene

Nach einem ernüchternden Gespräch gestern Abend mit Universitätsrektor Bernhard Eitel, der auf keine inhaltliche Forderung der Studenten einging, blockieren zur Stunde rund 60 Studenten noch immer das Rektorat.

Seit Mittwoch Mittag 15 Uhr ist das Rektorats der Universität Heidelberg besetzt und hält bis zur Stunde an. Die Studenten forderten Rektor Bernhard Eitel zum Gespräch auf und wollten eine Reaktion zu ihren Forderungen. Das Gespräch fand zwar gegen 19 Uhr statt, jedoch ging Eitel auf keine inhaltliche Forderung ein. Die Studenten sind enttäuscht.

Seit dem Gespräch Mittwoch Abend haben die Besetzer des Bildungsstreik-Bündnisses die Zeit genutzt, um ihre Forderungen auszuarbeiten. In Gruppen und Diskussionskreisen  wurden die Forderungen konkretisiert und im frei zugänglichen großen Plenum, das fast durchgehend im Senatsaal tagt vertieft. Die Akteure planen nun die Forderungen auf Landesebene zu koordinieren und erhoffen sich davon eine bessere Chance ihre Forderungen durchzusetzen.

Unterstützung bekommen die Besetzer vom Dekanatsrat der Universität. Mit einem öffentlichen Schreiben fordern die Dekane der Fakultäten das Rektorat auf die Besetzung nicht durch Polizeigewalt zu beenden. Der gestrige Versuch von Zivilpolizisten die oberen Stockwerke abzusperren und so die Studenten aus dem Gebäude zu drängen, scheiterte. Seitdem gab es keine weiteren Versuche Polizei, das Gebäude zu räumen. Rektor Eitel sagte in einem Radiointerview am Mittwoch, dass er bis auf weiteres keine Räumung durchsetzen will.

Die Stimmung der streikenden Studenten ist friedlich. Man ist gut organisiert. Studentische Putzkräfte achte penibel darauf, dass nicht beschädigt oder beschmutzt wird. Alle paar Stunden fegen sie die Gänge und räumen auf.

Dass Rektor Eitel sich offenbar am meisten darum sorgt, dass Zigaretten auf dem Holzboden des alten Senatssaal ausgedrückt werden könnten, ärgert die Studenten: "Es kommt einer Beleidigung nahe. Unsere inhaltlichen Forderungen interessieren unseren Rektor nicht, aber der Holzboden!", sagte ein streikender Student. Dabei hat das Plenum entschieden, dass im ganzen Gebäude das allgemeine Rauchverbot eingehalten wird. Auch kritisieren die Studenten - so wie auch die Opposition im Bundestag - die Abwesenheit von Bundesbildungsministerin Anette Schavan (CDU) bei der heutigen Bundestagssitzung zum bundesweiten Bildungsstreik. "Man hat das Gefühl nicht ernst genommen zu werden", sagt der Student weiter.

von Ronja Ritthaler
   

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