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 Heidelberg
10.11.2009

Theater im neuen Gewand

Jahrelanger Umbau mit modernen Ersatzspielstätten

Das Städtische Theater wird die nächsten Jahre aufwändig umgebaut. In der Zwischenzeit geht das Spielprogramm in eigens errichteten Ersatzspielstätten weiter. An ungewöhnlichen Orten und - für Heidelberg - ungewöhnlich modern und experimentell.

Im Oktober haben die Bauarbeiten am Städtischen Theater begonnen. Große Bauzäune in der Theaterstraße und eine aufwändige Ampelregelung für den Baustellenverkehr vor der Universitätsbibliothek sind auffällige Zeichen dieser Veränderung in der Heidelberger Kulturlandschaft. Nachdem die Stadt 2005 die Baufälligkeit der alten Spielstätte feststellte, entschloss man sich, das Theater grundlegend umzugestalten. Bis 2012 soll der Komplex in der Theaterstraße fertig sein und dann über zwei Säle, ein neues Foyer sowie zentrale Arbeitsräume verfügen. Kostenpunkt: mehr als 50 Millionen Euro.

Doch auch während des Umbaus geht das  Programm des Städtischen Theaters in eigens errichteten Ersatzspielstätten weiter. Aufgrund der  geringen räumlichen Kapazitäten in Heidelberg musste der Theaterbetrieb auf zwei Orte aufgeteilt werden. Seit Oktober finden daher die Operninszenierungen im neu errichteten „Opernzelt“ an der ehemaligen Feuerwache in der Nähe des Hauptbahnhofs statt. Dort ist auch der größte Teil der  Verwaltung untergebracht. Das Schauspiel ist in das ehemalige Schlosskino in der Hauptstraße  gezogen und bildet als „Theaterkino“ nun ein eigenständiges Haus. An beiden Orten waren umfangreiche Umbaumaßnahmen in Millionenhöhe notwendig.

Entstanden sind neue Spielstätten, die sich wohltuend modern vom alten Theaterbau und seinem gewächshausähnlichen Glasfoyer abheben. Das Opernzelt besticht dabei durch die Umfunktionierung der Fahrzeughalle der  ehemaligen Feuerwache zum Foyer, den industriell-urbanen Charakter der Umgebung und die  Möglichkeiten einer größeren Bühne. Vom elitären Gehabe eines klassischen Theaters ist an den  neuen Spielstätten wenig zu spüren. Ihr provisorischer Charakter betont die Aufbruchsstimmung.

Das Theaterkino versucht dabei die Geschichte des Gebäudes in Erinnerung zu halten. Vor allem das cineastisch orientierte Programm mit Theaterversionen von Filmen soll eine Hommage an das ehemalige Traditionskino darstellen. Der große Kinosaal fungiert dabei als Hauptspielstätte, während  im kleineren Saal – der „Traumfabrik“ – experimentelle und teilweise kostenlose Darbietungen auf  neue Ansätze eines modernen Theaters in Heidelberg hoffen lassen.

Hier bleibt nur der bittere Nachgeschmack, dass trotz neuer kultureller Nutzung mit dem Schlosskino eines der schönsten Kinos  in Heidelberg verloren gegangen ist.

Nun muss das Programm der kommenden Spielzeiten zeigen, ob die architektonische Aufbruchsstimmung des Theaters mehr ist, als nur Fassade.

 


Die Ersatzspielstätten bis 2012:

Opernzelt: Ehemalige Feuerwache, Emil-Maier-Straße 16, nähe Hauptbahnhof

Theaterkino: Ehemaliges Schlosskino, Hauptstraße 42, nähe Bismarckplatz

www.theater.heidelberg.de

von Benjamin Jungbluth
   

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