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 Heidelberg
11.04.2010

Der Unterschied macht‘s

Altstadt, Neuenheimer Feld und Bergheim im Vergleich

Die UniversitĂ€t hat nicht einen Campus sondern gleich drei, die unterschiedlicher kaum sein könnten. Studenten verschiedener FakultĂ€ten fĂŒhrten den ruprecht durch das Uni-GelĂ€nde und zeigten dabei ihre LieblingsplĂ€tze.



Die UniversitĂ€t hat nicht einen Campus sondern gleich drei, die unterschiedlicher kaum sein könnten. Studenten verschiedener FakultĂ€ten fĂŒhrten den ruprecht durch das UnigelĂ€nde und zeigten ihre LieblingsplĂ€tze.

In kleinen Gassen und hinter altehrwĂŒrdigen Mauern verstecken sich die geisteswissenschaftlichen Institute der Altstadt und machen den Stadtteil zu einem abenteuerlichen UniversitĂ€tscampus. Das Neuenheimer Feld hingegen prĂ€gen die Naturwissenschaften und die SportfakultĂ€t mit großen HörsĂ€len und viel Wiese. Der Campus Bergheim besticht wiederum durch den Gegensatz von alter Fassade und neuester Technik im Inneren.

Campus Bergheim

Politikstudent Fabian Maroska gefĂ€llt gerade das Design und der Flair der Campusbibliothek Bergheim. „Ich bin lieber hier als in der UB, weil ich mich hier wohler fĂŒhle“, flĂŒstert der Siebtsemester, wĂ€hrend er die glĂ€sernen Treppenstufen in das zweite Obergeschoss der Bibliothek emporsteigt. „Diese PlĂ€tze kann ich nur empfehlen. Man kann hier gut arbeiten“, sagt er und zeigt auf die weißen Arbeitstische, die rechts und links an den hellen Fenster-fronten angeordnet sind.

Wir laufen an bunten StellwĂ€nden vorbei, die den Raum in angenehmes Licht tauchen, hinĂŒber zum Fahrstuhl. Es geht hinunter in den Keller, der in verwinkelten RĂ€umen und GĂ€ngen viele ArbeitsplĂ€tze bereithĂ€lt. Vor einer Reihe von kleinen GlaskĂ€sten mit Schreibtischen bleiben wir stehen. „Diese ArbeitsrĂ€ume kann man sich an der Ausleihe reservieren, um ungestört arbeiten zu können.

Außerdem gibt es GruppenarbeitsrĂ€ume, in denen man Referate vorbereiten kann“, weiß der Politologe. Ein Problem sei die Hellhörigkeit der Bibliothek und der wenig ausgebaute PrĂ€senzbestand an BĂŒchern. Auf das Sommersemester freut sich der Lehramtsstudent besonders, da man auf den BĂ€nken und der großen Wiese vor der ehemaligen Ludolf-Krehl-Klinik zwischen den Seminaren die Sonne genießen kann.

Neuenheimer Feld

Ähnlich gut hat es wer im Neuenheimer Feld studiert. Auf der FlĂ€che von rund 140 Hektar sind sogar Teiche angelegt, die den Lernstress vergessen lassen. Sport- und Chemiestudentin Nina Heinen gefĂ€llt die NĂ€he zum Freibad oder dem Zoo, wo man gerade im Sommer ent-spannen kann. „Gute Laune machen jetzt im FrĂŒhling die blĂŒhenden KirschbĂ€ume vor der UB“, sagt Nina.

Im Vergleich zur Altstadt, die sie durch ihr drittes Fach auch kennt, herrsche im Feld eine völlige Campus-Atmo-sphĂ€re. „Ich wĂŒnsche mir aber auch manchmal etwas anderes zu sehen als nur Studenten und UnigebĂ€ude“, erklĂ€rt sie beim Überqueren des großen Platzes vor der Zentralmensa. Praktisch findet Nina den “Unishop” nebendran, der Lebensmittel und Schreibutensilien verkauft. „Im Sommer treffen sich alle Studenten in ihren Pausen hier und sonnen sich“, berichtet die LehrĂ€mtlerin und blickt auf das „CafĂ© Botanic”.

Ein echter Geheimtipp ist das „Casino“ im Keller des Sport-leistungszentrums, in dem es tĂ€glich einen Studententeller fĂŒr etwa drei Euro gibt. „Es schmeckt sehr gut und die QualitĂ€t ist besser als in den Mensen“, verspricht sie.

Altstadt

Im Gegensatz zum Neuenheimer Feld sind die geisteswissenschaftlichen Institute mitten in der Altstadt angesiedelt. „Mir gefĂ€llt vor allem, dass wir Altstadtstudenten in die Stadt integriert sind“, sagt die Germanistin Hanna Dörr. Diese Lage erlaube es zwischen den Seminaren kurz Besorgungen zu erledigen. Sie profitiere außerdem von der zentral gelegenen UniversitĂ€tsbibliothek und der Auswahl zwischen Triplex- und Zeughaus-Mensa. „Sollte man gar keine Lust auf Mensaessen haben, laden viele CafĂ©s und Restaurants zum Mittagmachen ein. Das ist natĂŒrlich teurer“, erklĂ€rt die 22-JĂ€hrige.

Wir schlendern in Richtung Uniplatz, als sie vor dem Seitendurchgang der Neuen UniversitĂ€t stehen bleibt. „Im Sommer kann man den Innenhof mit seiner Wiese zum Lesen nutzen“, schwĂ€rmt Hanna ĂŒber ihren Lieblingsplatz.

Neben den kleinen grĂŒnen PlĂ€tzen zwischen den engen HĂ€userreihen gibt es aber noch mehr zu entdecken. Sie fĂŒhrt mich einige Meter die Hauptstraße entlang in Richtung Bismarckplatz, drĂŒckt eine rötlich-braune HolztĂŒr auf und wir lassen die Touristengruppen in der FußgĂ€ngerzone hinter uns. „Willkommen im Heidelberg Center of American Studies. Hier kann man einen tollen Mix aus alter und neuer Architektur sehen“, erklĂ€rt Hanna. Am Studium in der Altstadt bemĂ€ngelt sie dennoch, dass die RĂ€ume alle klein und oft renovierungsbedĂŒrftig seien.

Fazit

Festzuhalten bleibt: Obwohl Heidelberg eine kleine Stadt ist, hat sie viel Abwechslung fĂŒr Studenten zu bieten. Der Sommer ist perfekt geeignet, um auf Entdeckungstour zu gehen. Probiere aber nicht nur die Insider der anderen Studenten aus, sondern finde Deine ganz persönlichen LieblingsplĂ€tze.

von Ronja Ritthaler
   

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