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 Heidelberg
29.06.2010

Faire Kaffeebohnen

Heidelberger Partnerschaftskaffee hilft effektiv

Rudi Kurz und Heinz Reinke setzen sich seit zehn Jahren fĂŒr fairen Kaffeehandel ein. Das Konzept existiert zwar auch in anderen StĂ€dten, aber die Heidelberger stehen zusĂ€tzlich stĂ€ndig im Austausch mit den Organisationen der Produzenten.

Kaum ist eine Vorlesung ĂŒberstanden, heißt es gleich: „Ich hol‘ mir mal einen Kaffee. Willst Du auch einen?“ Ein kleiner Becher aus dem Automaten kostet einen Euro, bei den Kaffeeketten kann er bis zu drei Euro kosten. Doch wieviel verdient der Erzeuger in den AnbaulĂ€ndern an einem normalen Becher Kaffee? Kaum etwas.

Unter anderem darum grĂŒndete sich anlĂ€sslich der Kaffee-Krise im Jahr 2000 der Verein „Heidelberger Partnerschaftskaffee“, der von den beiden Heidelberger WeltlĂ€den getragen wird. Damals brach der Weltmarktpreis fĂŒr Kaffee drastisch ein. Das brachte gerade die kleinen Kaffeebauern in den EntwicklungslĂ€ndern in Not.

Rudi Kurz und Heinz Reinke, Mitglieder des Heidelberger Nicaragua-Forums, wollten etwas tun und setzen sich nun seit knapp zehn Jahren fĂŒr fairen Kaffeehandel ein. Das Konzept existiert grundsĂ€tzlich auch in anderen StĂ€dten, aber die Heidelberger stehen Rudi Kurz zufolge stĂ€ndig im Austausch mit den Organisationen der Produzenten.

Der Verein kauft den Produzenten den Kaffee zu fairen Preisen ab und finanziert zusĂ€tzlich Projekte in Nicaragua. FĂŒr jedes verkaufte Kilogramm der sieben Kaffeesorten verwendet der Verein einen Euro, um den Kindern der Kaffeebauern Stipendien zu finanzieren oder investiert in Kreditfonds fĂŒr die Erneuerung von WohnhĂ€usern der Kaffeebauern.

Zum Projektbeginn erhielt der Verein einen Förderbeitrag der Stadt Heidelberg vor allem fĂŒr die Entwicklung der Kaffeepackungen und den Druck der Werbeplakate. Einen weitaus höheren Betrag erhielt der Verein durch Privatkredite von den Mitgliedern und anderen UnterstĂŒtzern.

Das Partnerschaftskaffee-Team besteht bis auf den Fahrer aus ehrenamtlichen Mitarbeitern, um einen möglichst großen Gewinn fĂŒr die Projekte zu ermöglichen. Deshalb hat der Verein auch auf das Fairtrade-Logo auf den Verpackungen des Kaffees verzichtet. Wer dieses Logo nutzt, muss pro verkaufter Packung SiegelgebĂŒhren bezahlen. 

„Anfangs kauften vor allem Leute, die Nord-SĂŒd-Themen interessieren oder fĂŒr die biologischer Anbau wichtig ist“, erzĂ€hlt VereinsgrĂŒnder Kurz. Mittlerweile hat sich der KĂ€uferstamm zu einem „weit gefĂ€cherten Klientel“ erweitert. Um den Kunden Belege fĂŒr die AuthentizitĂ€t des Projektes zu liefern, veröffentlichtder Verein seine Preiskalkulationen regelmĂ€ĂŸig auf seiner Homepage. ZusĂ€tzlich besucht der Verein alle zwei Jahre die Kooperationen in Nicaragua und ĂŒberprĂŒft, ob die Partner die Gelder sachgerecht verwenden.

Der Heidelberger Partnerschaftskaffee hatte im Jahr 2006 bereits zehn Tonnen Kaffee verkauft. Dies bedeutet im Umkehrschluss, dass dadurch fast 10.000 Euro fĂŒr die Projekte in Nicaragua erwirtschaftet werden konnten und dass der Verein sich mittlerweile weitgehend selbst tragen kann. Der Heidelberger Partnerschaftskaffee ist inzwischen in mehr als 30 GeschĂ€ften Heidelbergs und Umgebung erhĂ€ltlich.

 

von Elena Eppinger
   

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