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Heidelberg
09.03.2010
Mister Siggi seit 30 Jahren Kneipenkritik: Maria in der Bergstraße Erstmals erschienen am 11. Mai 2004 in der ruprecht-Ausgabe 89. Geweihe an der Wand, Brandlöcher in den Tischdecken. Der erste Blick in das Innere des „Maria“ ist ein Schock. Will? ich? hier? rein? Doch der Durst ist groß, und sonst in diesen Dingen zuverlässige Freunde hatten das „Gasthaus zur Bergstraße“, so der Name auf dem Schild über der Tür und im Telefonbuch, ausdrücklich gelobt. Ich will also. Und wundere mich, was das hier, mitten im sonst so niedlichen Puppenhausheidelberg, für ein Laden ist. Ehemals kamen "Reiche und Arme" Der Pfeifenraucher am Nebentisch trägt ein Sweatshirt in angriffslustigem Lila und diskutiert mit seinen Trinkgenossen, warum es überall auf der Welt McDonalds gibt. „Die Leute hier kenne ich fast alle“, erzählt Slobi, der schon einige Jahre nach der Eröffnung im Maria zu arbeiten begann, und stellt gleich einige vor: Mister Siggi, der immer Schach spielt, an dessen Tisch vorher über Hegel geredet wurde und der nun, durch die Nennung seines Namens aufgeschreckt, einen alten Streit nachträglich schlichten will: „Ich hab doch gar nichts…“, meint er zu Dr. Paul, ohne vom Glas aufzusehen, und sein Gegenüber sagt in die Gaststube: „Aber jetzt ist ruhig.“ Was sich verändert hat im Maria ist das Publikum. Früher, erzählt Slobi mit osteuropäischen Akzent und zwinkernden Augen, kamen außerdem Studenten, Professoren, „reiche und einfache“ Leute hierher. Treu geblieben seien nur die „einfachen“: „Heut’ viel soziale Leut’“, denen er öfters Kredit gebe, beschreibt es Slobi. Einen Stammtisch gibt es auch. Dass sich der Stammtisch normalerweise am Vormittag trifft, weil die meisten der Mitglieder, so Slobi, Rentner seien, unterstützt das Bild, dass ein Großteil des Publikums mit seiner Kneipe alt geworden ist. Soziale, Studenten und einige Streitlustige Außer den „sozialen Leut’“ gibt es auch andere Gäste: Sebastian und Lukas zum Beispiel, beide Abiturienten, die ein paar Mal im Jahr vorbeikommen – wohl wegen der konkurrenzlos niedrigen Getränkepreise und der strategisch günstigen Nähe zur Neckarwiese, aber vor allem, weil sie das Maria „abgefahren“ finden. „Vor ein paar Wochen gab es hier eine Auseinandersetzung zwischen einem Anarchisten und einem Kommunisten – da ging’s voll ab“, erinnert sich Sebastian begeistert. Gasthaus zur Bergstraße Bergstraße 11, Heidelberg-Neuenheim Tel.: 06221 / 41 36 95 |