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 Feuilleton
10.05.2010

„Ich will etwas von Bedeutung sagen“

„Also mich interessiert mein Sexualleben mehr als der Israel-Palästina-Konflikt“ ist kurz - aber direkt.

Der Heidelberger StĂĽckemarkt schafft es immer wieder spannendes aktuelles Theater in die Stadt zu bringen. Das letzte StĂĽck des Autorenfestivals kann da ganz gut mithalten. Die Figuren von Christopher Kriese sind ehrlich und authentisch.

Der StĂĽckemarkt war auch dieses Mal wieder das Spannendste, was man am Heidelberger Theater zu sehen bekommt. Hier gibt es eben kein typisches Stadttheater, mehr Experimente, neue Gesichter, und Einblick in ein Gastland. Genau der hat dieses Jahr fĂĽr Kritik auch von einer Jurorin gesorgt. Sie bemängelte, dass der Palästina-Israel-Konflikt nicht angemessen thematisiert worden sei. 

Das letzte Stück der zehnten Auflage des Festivals passt zu dieser Debatte: „Also mich interessiert mein Sexualleben mehr als der Israel-Palästina-Konflikt“ von Christopher Kriese lässt seine Figuren ihre Ängste und Selbstreflexion gerade heraus brüllen – direkt und ehrlich. "Ich will leben!" - Dann lebe doch, probiere es, ist doch nicht schlimm, will man zurückrufen. Man merkt, dass die Darsteller an der Ausarbeitung der Monologe beteiligt waren.

Performativ greift die Form den Inhalt auf, dreht sich im Kreis, bis am Ende fast erlösend der „Zynische Chor“ die absolute Ausweglosigkeit selbstkritisch proklamiert. In der Mitte hat das StĂĽck einen Hänger, aber der ist gerade noch kurz genug.

Nichts Neues, aber Auslöser und Erweiterung des Theaterspielfeldes. Mehr davon kann man sich auf jeden Fall wünschen. Nur der ermäßigte Eintritt von 8 Euro kommt einem dann doch zu hoch vor. Beim Stückmarkt sind die Preise auch sonst studentenunfreundlich. Ein ermäßigter Festivalpass könnte da Abhilfe schaffen.

 


In die Diskussion um den StĂĽckemarkt kann man sich auf nachtkritik.de einklinken.

 

von Johannes Eberenz
   

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