18.01.2011
Dolmetscher verschuldet
Rektor genehmigt Stundung von Schulden am SÃœD
Das Seminar für Übersetzen und Dolmetschen schreibt tiefrote Zahlen. Teure Investitionen aus Studiengebühren und die unvorhergesehene Geschwisterregelung fielen hier offenbar mit einer zweifelhaften Finanzpolitik zusammen.
Das Seminar für Übersetzen und Dolmetschen (SÜD) schreibt tiefrote Zahlen. Teure Investitionen aus Studiengebühren, wie die Renovierung der Dolmetschanlage, langfristige Verträge und die unvorhergesehene Geschwisterregelung fielen hier offenbar mit einer zweifelhaften Finanzpolitik zusammen. So hatte die Studiengebührenkommission keine Kenntnisse von den ihr zur Verfügung stehenden Geldern.
Es stellt sich die Frage, wie es überhaupt zu einem so hohen Finanzdefizit kommen konnte, schließlich hat neben dem Geschäftsführer eines Seminars die Zentrale Universitätsverwaltung und in letzter Instanz auch das Rektorat einen Blick auf den Finanzhaushalt.
Nach Angaben vom Leiter der Spanischen Abteilung Oscar Loureda Lamas, entschied sich Rektor Bernhard Eitel gegen eine Schließung des Seminars. Die Rückzahlung der Gelder wurde stattdessen auf drei Jahre gestundet. Dies wurde auf einer Budgetierungsverhandlung im Oktober letzten Jahres beschlossen, an der Professoren des Seminars und Mitglieder des Mittelbaus, der Fachschaft und der FSK teilnahmen.
In der Folge wurde der ehemalige Geschäftsführer und Leiter der englischen Abteilung des SÜD, Joachim Kornelius Anfang diesen Jahres vom Leiter der spanischen Abteilung, Oscar Loureda Lamas abgelöst. „Während meiner Amtszeit, so Loureda, werden wir in der Studiengebührenkommission kein weiteres Defizit mehr generieren. Das Ziel sei es, die Schulden in drei Jahren nahezu vollständig abbezahlt zu haben.
Das SÜD hat nun einen Numerus Clausus zur Senkung der Studierendenzahlen eingeführt und die Anzahl der Lehrveranstaltungen verringert. Mit dem aktuellen Finanzplan sollen Semester für Semester Schulden abbezahlt werden. Der Finanzplan sieht einen großen Teil der Kostenbegleichung durch die Beschaffung von Drittmitteln vor. Die spanische Abteilung setzte bereits Projekte, wie den Bachelor Plus, einen vierjährig konzipierten Bachelor mit integriertem Auslandsjahr und das Austauschprogramm „Enlace“ um. Abzuwarten bleibt, ob die geplanten Forschungsprojekte im Stande sind, die bestehenden Kosten decken.
Am 19. Januar wird es am SÜD eine Vollversammlung über die Situation geben.
von Jenny Genzmer und Xiolai Mu