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Halle erhalten?

Ein Kommentar zu "1000 Postkarten für den OB"

Die Halle bleibt! Eine frohe Botschaft für Heidelberg und zumindest die jüngeren seiner Anwohner, möchte man meinen.

Denn Heidelberg ist nicht nur eine wohlhabende Stadt, sondern vor allem auch eine Stadt Wohlhabender. Es verfügt über ein Orchester, diverse Theater, zwei Programmkinos, einige Galerien und Kunstateliers. Alternativ- und Jugendkultur werden jedoch geflissentlich ignoriert. Hätte nun das schicke Investorenprojekt Bahnstadt auch noch die Halle 02 in Grund und Boden gentrifiziert, wäre damit eine der letzten Institutionen zerstört worden, in denen auch Menschen unterhalb der 30 eine kulturelle Anlaufstelle finden. Insofern hätte der Erhalt der Halle ohnehin eine Selbstverständlichkeit sein sollen. Dass es dennoch zu derartigen Diskussionen kam, ist daher ebenso bedauerlich wie der Umstand, dass sich die Halle im Hinblick auf den Selbsterhalt nun mit neuen Konzepten auch und vornehmlich an den Bedürfnissen der demnächst benachbarten Bessergestellten zu orientieren hat und sich als kulturelles Aushängeschild des neuen Stadtteils präsentiert.
Bislang stellte Halle 02 stets eine versprengte Oase in der spießigen Ödnis des Heidelberger Bildungsbürgertums dar. Es bleibt jedoch abzuwarten, ob das so bleibt, wenn dort demnächst Tanztees zu Deutschem Schlager stattfinden...

von Paul Eckartz
   

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 1000 Postkarten für den OB - 16.12.2012