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Sprechen über den Tod …

… mit Professor Hubert Bardenheuer

Professor Hubert Bardenheuer ist ärztlicher Leiter des Schmerzzentrums im St. Vincentius-Krankenhaus. Als Palliativmediziner betreut er Patienten mit unheilbaren Krankheiten und begrenzter Lebenserwartung.

Die Fragen stellte Philipp Fischer.

Sehen Sie nach sechs Jahren als Palliativmediziner den Tod immer noch als etwas Bedrohliches?
Nein. Ich habe in meiner Zeit hier gelernt, dass der Tod nur dann bedrohlich ist, wenn die Angst zustande kommt vor dem, was ich alles verliere. Ich glaube aber, es ist nochmal ein Unterschied, ob man plötzlich stirbt oder ob man sich lange Zeit mit dem Lebensende hat beschäftigen können.

Entwickeln Sie den Patienten gegenüber auch mal persönliche Gefühle, die Ihnen Ihre Arbeit erschweren?
Immer. Es gibt immer persönliche Gefühle zwischen dem Patienten und dem Arzt, gerade auf der Palliativstation.

Können Sie nach der Arbeit manchmal nicht abschalten, wenn einer Ihrer Patienten dem Tod sehr nahe ist?
Es ist schwer, hier rauszugehen und die belastenden Momente einfach so abzulegen. Auf der anderen Seite habe ich mir diesen Bereich der Medizin ausgesucht. Da erwarte ich auch von mir selbst eine gewisse Professionalität im Umgang mit meiner Rolle als Palliativmediziner. Das bedeutet auch, dass ich am Abend die Sorgen der Station abschalten kann.

Denken Sie oft über Ihren eigenen Tod nach?
Ja, in letzter Zeit sowieso stärker. Ich weiß, dass man sehr viel helfen kann, aber ich muss auch ganz ehrlich sagen: Angst vor dem Sterben habe ich als Mensch immer noch – obwohl ich sehe, dass man in vielen Situationen helfen kann. So eine Grundangst vor dem eigenen Tod oder dem eigenen Sterben bleibt eigentlich immer.

Wenn Sie die Wahl hätten: Würden Sie wissen wollen, wann Sie sterben?
Nein. Dann hätte ich so eine Angst, nicht alles mitzukriegen in der Zeit und mein Leben würde in einer Katastrophe enden. Das wäre für mich keine Lösung.