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 Feuilleton
19.07.2012

Sprechen über den Tod - Teil 2

Matthias Dubischar, Aushilfe in einem Bestattungsunternehmen

Matthias Dubischar

Matthias Dubischar ist 23 Jahre alt. Er studiert Medizin und geht dabei noch einem außergewöhnlichen Nebenjob nach, in dem schwarzer Humor vermutlich noch viel zu hell ist: Er arbeitet als Aushilfe bei einem Bestattungsunternehmen.

Wir sprechen mit Dir über den Tod, weil Du ihm besonders nahe bist: Wie kommt man auf die Idee, beim Bestatter zu jobben?

Das hat sich so ergeben – das Bestattungsunternehmen gehört der Tante einer guten Freundin und die haben eine Aushilfe gesucht. Ich hatte da keine Berührungsängste, weil ich den Umgang mit Verstorbenen schon aus dem Krankenhaus kannte.

Gibt es in Deinem Job Momente, in denen man sagt: Der Job macht Spaß?

Es ist jetzt keine richtige Freude, aber ein gutes Gefühl, wenn man die Verstorbenen, die vielleicht nach einer OP vernarbt sind und nichts anhaben, für die Angehörigen so herrichten kann, dass sie friedlich im Sarg liegen und man sie auch anschauen kann.

Wenn’s mit dem Studium nichts wird, wirst Du dann Bestatter?

Ich habe es mir tatsächlich mal überlegt, aber nicht ernsthaft.

Der Image-Film des Bundesverbands Deutscher Bestatter hat den Titel: „Am Ende der Reise gut ankommen“ – hast Du mit dem Leichenwagen schon einmal einen Unfall gebaut?

Nein, bis jetzt noch nie. Wobei man sagen muss, dass alle Einfahrten zur Pathologie eine Frechheit sind. Da kommt man mit den großen Wägen kaum rein. Ich gebe mir auch Mühe vorsichtig zu fahren, wenn Verstorbene im Auto sind und nicht zu rasen.

Wie ungewöhnlich findest Du Deinen Job auf einer Skala von eins bis zehn?

Er ist nicht besonders ungewöhnlich, vielleicht eine zwei oder drei.

Letztlich ist Dein Job also wie ein Job bei McDonalds: Nach dem Arbeiten muss man sich umziehen und duschen.

Ja, das muss man unbedingt – zu Hause und in der Uni wollte ich wirklich nicht in den Kleidern rumsitzen.

Die Fragen stellte Jan Dambach

   

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