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27.06.2013

The Place beyond the Pines

4 von 5 rupis: Zwei Väter, zwei Söhne, drei Geschichten

Ob dieser Kerl sich als Vater eignet? – Ryan Gosling als Luke. / Foto: Atsushi Nishijima.

Der derzeit gefeierte Regisseur Derek Cianfrance schafft mit seinem dritten Spielfilm "The Place beyond the Pines" ein einfühlsames sowie spannendes Werk, das drei unterschiedliche Geschichten unterschiedlicher Charaktere erzählt, die allerdings eines gemeinsam haben: Die Suche nach dem richtigen Weg und ein innerer Zwiespalt über Schuld und Verantwortung.

Für die Besetzung seiner Rollen holt er aktuelle Hollywoodgrößen wie Eva Mendes, Ryan Gosling und Bradley Cooper ins Boot. Mit Ryan Gosling arbeitete er bereits in seinem Oscar-nominierten Liebesdrama "Blue Valentine" (2010) zusammen.

Der tätowierte und muskelbepackte Draufgänger Luke Glanton (Ryan Gosling) führt ein unstetiges, ungebundenes Leben auf den Jahrmärkten der 80er. Mit seiner Motorrad-Show zieht der Stuntfahrer von Ort zu Ort. Erst als ihm seine vergangene Liaison Romina (Eva Mendes) wieder begegnet und er durch Zufall erfährt, dass er Vater eines einjährigen Sohnes ist, beginnt er, Verantwortung übernehmen zu wollen. Schauplatz ist die US-amerikanische Kleinstadt Schenectady im Staat New York, "jenseits der Pinienwälder", wie sie in der Sprache der Mohawks genannt wird.

Während Ryan Gosling in der Rolle des abgedroschenen, draufgängerischen Stuntfahrers nicht ganz überzeugt, gelingt ihm die glaubhafte und feinfühlige Darstellung eines jungen Mannes, der zum ersten Mal Vatergefühle empfindet und innerlich zerrissen ist über das, was er tun soll. Er beschließt, sich niederzulassen und träumt von einem neuen Leben mit seiner Familie. Romina ist von dem Plan wenig überzeugt. Sie führt bereits ein gesichertes Kleinstadtleben und ist verheiratet. Vom Wunsch getrieben, sie für seinen Traum zu gewinnen und ihr und seinem Sohn ebenso ein gesichertes Leben zu bieten, gerät Luke auf die schiefe Bahn und besiegelt damit sein Schicksal.

 

 

Die Geschichte von Luke endet traurig, als der zweite "tragische Held" der Geschichte, der junge und ambitionierte Polizist Avery Cross, ihn auf einer Streiffahrt bei der Flucht von einem Banküberfall erwischt. Selbst bei dem Vorfall schwer verwundet wird Avery als American Hero gefeiert – und trotzdem von Schuldgefühlen geplagt. Als er in den Berufsalltag zurückkehrt, wird er in die korrupten Machenschaften seiner Kollegen verwickelt. Bradley Cooper zeigt sich in der Rolle in Bestform.

Die letzte Episode erzählt die Geschichte zweier orientierungsloser Teenager in der heutigen Zeit, die Einsamkeit und Langeweile mit Drogen betäuben – ahnungslos darüber wie schicksalhaft ihr Leben bereits verbunden ist.

Der Aufbau ist mit den drei stringent aufeinander folgenden Geschichten, die durch zwei Brüche im Geschehen getrennt sind, eher untypisch, fügt sich aber doch als Ganzes zusammen und hält unerwartete Wendungen bereit. Die 140-minütige Spielzeit macht sich gegen Ende bemerkbar, was nicht ganz im Sinne des ein oder anderen (ungeduldigen) Zuschauers sein könnte. Trotzdem gelingt Derek Cianfrance eine durchdachte, mitreißende Synthese aus Drama, Thriller und Action, die durch ihre ruhige Erzählweise, Tiefe und die Charaktere lebt und zu etwas Besonderem wird. Fazit: Sehenswert!

von Louisa Schneider
   

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