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11.12.2006
Auf der anderen Seite der Erde Neuseeland lockt mit wilder Natur, langen Strandpartys - und Kiwis Es ist das andere Ende der Welt und ein Paradis für Naturliebhaber. Aber auch ein guter Ausgangspunkt für Exkursionen. Ein Bericht aus Auckland. Neuseeländer nicht gerade aus Zucker. Sie sind eher groß und robust. Robust müssen sie auch sein, denn Zentralheizungen gibt es hier nicht. Obwohl es gerade auf der Südinsel Neuseelands bei einer Durchschnittstemperatur von sieben Grad äußerst kalt wird. Morgens aufzuwachen und seinen Atem in der Luft sehen zu können, ist völlig normal. Nur kleine Heizöfchen werden von Zeit zu Zeit angestellt. Aber das stört doch einen echten „Kiwi“, wie die Einwohner sich selbst bezeichnen, nicht. Das pulsierende Auckland liegt direkt am Meer. Die vielen Inseln im Golf vonHauraki bieten großartige Möglichkeiten am Wochenende, oder auch nur einmal für ein paar Stunden, dem Stadtalltag zu entkommen. Nur 15 Minuten ist die nächstgelegene Insel entfernt. Wenn man aber die etwas entfernteren Inseln anstrebt, eröffnen sich neben völlig unberührten Stränden auch herrliche Weinregionen. Waiheke ist eine solche Insel, die in vierzig Minuten mit der Fähre verhältnismäßig schnell erreichbar ist. Traumhaft schön und kaum bewohnt, bietet sie die optimale Erholungsatmosphäre. Viele Einwohner Aucklands haben daher auf den Inseln ihre Ferienhäuser und flüchten schnell dorthin, wenn sie genug von der Stadt haben. Abgesehen von den vielen Inseln sind die Surfstrände der Westküste ein einmaliges Erlebnis. Wer den Film „Das Piano“ kennt, dem dürfte „Karekare Beach“ bekannt vorkommen, der zudem als das Surferparadies von Neuseeland gilt. Der schwarze Sand und die Einsamkeit machen ihn und „Piha Beach“ zu einzigartigen Stränden. Aber nicht nur Inseln und Strände locken, um dem Großstadtalltag zu entfliehen: So laden beeindruckende Regenwälder zum Wandern ein. Zwischen riesengroßen Farnen und Kauri-Bäumen wandert man in einer schier unwirklichen Landschaft einher. Schlangen und gefährliche Tiere braucht man dabei nicht zu fürchten, denn die gibt es in Neuseeland nicht. Besten Gewissens kann man querfeldein zwischen Lianen entlangmarschieren und eine Expedition in den Dschungel riskieren. Wie traumhaft wäre es, hier nicht studieren zu müssen; aber hin und wieder holt einen das nach englischem Vorbild organisierte Universitätssystem doch in die Realität zurück – und die ist hart. Ständig müssen Essays eingereicht, Tests geschrieben und Präsentationen gehalten werden. Daher steht man nicht selten vor der Frage: Lieber eine bessere Note bekommen oder das Land genießen? Die Verlockungen, die Uni schleifen zu lassen, sind ebenso groß wie zahlreich: Nach Australien zu fliegen, um in der Wüste auf Safari zu gehen, gilt als Tagesausflug. Ebenso einfach kann man am „Great Barrier Reef“ schnorcheln gehen. Etwas weiter weg, aber in erreichbarer Nähe, locken die zuckerweißen Strände der Fidschi-Inseln mit türkisfarbenem, glasklarem Wasser. Neuseeland an sich bietet aber auch schon so eine derartige Vielfalt, dass man der Verlockung, hier im Land zu reisen, anstatt zu studieren, kaum widerstehen kann. Die Vegetation von Nord- und Südinsel unterscheidet sich stark. Auf der Nordinsel prägen Vulkane, Regenwald und heiße Quellen das Landschaftsbild, während die Südinsel schneebedeckte Gebirge mit Gletscherseen und Fjorden bietet. Die Natur ist beeindruckend, das Land still und unberührt. Einen starken Kontrast zu der unberührten Natur des Landes bietet die University of Auckland. Hier ist alles hochmodern. Türen springen auf, sobald man sich ihnen nähert, Hörsäle sind mit den neuesten Geräten ausgestattet und eigentlich ist die Uni hier wie eine eigene kleine Stadt. Health Centre, Supermarkt, Bank, IT-Shop, Friseur, Apotheke – es gibt nichts, was es an der Uni Auckland nicht gibt. Die Hörsäle haben meistens keine Fenster und sind daher künstlich beleuchtet. Was auf den ersten Blick beeindruckend erscheint, kann in anderen Fällen schnell zum Chaos führen. Als im letzten Semester während der Klausurenzeit der Strom ausfiel, öffneten sich nicht mal mehr die Türen. Die Uni musste für einen Tag schließen und alle Klausuren wurden verschoben. Das moderne Leben birgt seine Risiken. Eine hochmoderne Ausstattung ist aber bei Weitem kein Indikator für Qualität. Auch wenn die Uni Auckland wegen immenser internationaler Studiengebühren mehr Gelder zur Verfügung hat, ist die Ausbildung meines Erachtens schlechter als in Heidelberg. Das Meiste wird hier nur oberflächlich besprochen und ist kein Vergleich zu den fachlich hochwertigen Kursen, die ich an der Uni Heidelberg besuchen durfte. Vieles zu Hause lernt man in einem Jahr im Ausland zu schätzen – vieles ist in Neuseeland aber auch besser. Früher schaute ich aus der UB auf das altehrwürdige Schloss. Nun schaue ich auf das türkise Meer mit seinen vielen bezaubernden Inseln. |