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14.11.2006

Snow Cake

3 von 4 rupis - sehenswert

Es ist Frühling in Kanada. Der Engländer Alex Hughes (Alan Rickman) nimmt auf dem Weg nach Winnipeg die Anhalterin Vivienne mit. Die vorlaute 19-Jährige schafft es sogar, den verschlossenen Alex ein wenig aufzutauen. Kurz bevor die beiden in Viviennes Heimatstadt ankommen, werden sie von einem LKW gerammt.

Während Alex fast unverletzt überlebt, ist Vivienne sofort tot. Von Schuldgefühlen geplagt sucht er ihre Mutter Linda (Sigourney Weaver) auf und muss feststellen, dass diese Autistin ist und mit der Nachricht des Todes ihrer Tochter wenig anfangen kann. Nach einigem hin und her beschließt Alex, bis zu Viviennes Beerdigung zu bleiben.

Die Story erinnert stellenweise an „Rainman“. Gott sei Dank ist Sigourney Weaver in der Darstellung der autistischen Linda einem Vergleich mit Dustin Hoffmann durchaus gewachsen. Sie schafft es, die komischen Seiten ihrer Figur herauszustellen ohne jemals lächerlich zu wirken. Die Rolle des leicht grummeligen aber selbstironischen Engländers ist Rickman sowieso auf den Leib geschrieben. Allein wegen der Darsteller, die es schaffen den Charakteren Gefühl und Leben zu geben, sodass man sie einfach lieb gewinnt, lohnt sich der Film.

Und wegen seines komischen Potenzials, das sich zum Beispiel in der Darstellung der kruden kanadischen Dorfgemeinschaft zeigt.

Zudem hat der Film eine äußerst dichte Atmosphäre. Während am Anfang das gleißende Licht der verschneiten Landschaft dominiert, kommen im Laufe des Films immer wärme Töne hinzu; vielleicht auch eine gute Parallele zur Handlung, da Alex unter Lindas Einfluss im wahrsten Sinne des Wortes immer mehr auftaut.

So ist „Snow Cake“ eine Geschichte über neue Perspektiven. Und über die Wichtigkeit, von diesen Perspektiven sein eigenes Leben beeinflussen zu lassen. Einziger Kritikpunkt: Der Film bewegt sich oft am Rande des Kitsches. Generell ist Regisseur Marc Evans mit dieser kanadischbritischen Koproduktion aber ein sehr schöner Film gelungen. Und mit „Broken Social Scene“ ist eine hervorragende Indie-Band für einen grandiosen Soundtrack verpflichtet.

Anschauen. Lohnt sich!

von Julia Lenders
   

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