10.12.2007
Ein Mord für zwei
Der junge, arbeitslose Schauspieler Milo Tindle (Jude Law) will den älteren, erfolgreichen und exzentrischen Thriller-Autor Andrew Wyke (Michael Caine) zur Scheidung von seiner Frau Maggie überreden. Denn Tindle hat mit ihr ein Verhältnis.
Der junge, arbeitslose Schauspieler Milo Tindle (Jude Law) besucht den älteren, erfolgreichen und exzentrischen Thriller-Autor Andrew Wyke (Michael Caine) in dessen Villa, um ihn zur Scheidung mit seiner Frau Maggie, mit der Tindle ein Verhältnis hat, zu überreden.
Wyke verhält sich zunächst abweisend, macht Tindle dann aber plötzlich ein Angebot, das so klingt, als wäre es die Story eines schlechten Romans. Es handelt sich dabei um einen Versicherungsbetrug, bei dem Tindle Maggies Juwelen stehlen soll und dann als Belohnung den 800.000 Pfund teuren Schmuck und Wykes Noch-Ehefrau behalten darf. Wykes Begründung liegt darin, dass seine Frau Luxus liebt und ihr ein arbeitsloser Schauspieler nicht das bieten kann, was sie sich wünscht. Tindle ist das Ganze zunächst suspekt, dann willigt er aber doch ein.
Mit seinem Angebot beginnt Wyke ein perfides, sadistisches Katz-und-Maus-Spiel, bei dem bald schon nicht mehr klar ist, was noch Spiel und was Wirklichkeit ist. Wann spielen die Figuren, und wann geben sie sich so, wie sie tatsächlich sind?
Basierend auf dem Theaterstück "Sleuth" von Anthony Shaffer, das 1972 schon einmal mit Michael Caine und Laurence Olivier verfilmt wurde (deutscher Titel: Mord mit kleinen Fehlern), wirkt auch dieser Film wie eine Inszenierung. Die Bühne ist in diesem Fall Wykes Villa, in der sich die gesamte Handlung abspielt.
Viel gibt es davon allerdings nicht, denn der Film besteht eigentlich nur aus den Dialogen der beiden einzigen Darsteller und deren gegenseitigen Beschimpfungen. Tindle, der sich als überraschend starker Gegner erweist, und Wyke scheinen ihre Lust mit gegenseitigen Demütigungen zu befriedigen.
Literaturnobelpreisträger Harold Pinter schrieb das Drehbuch, Regie führte Kenneth Branagh und Jude Law arbeitete als Produzent über vier Jahre an dem Film. Zusammen haben sie ein vollkommen anderes Remake zu Stande gebracht.
Die futuristisch, künstlich, irreal und bedrohlich wirkende Atmosphäre, die raffinierten Dialoge und nicht zuletzt das gute Spiel von Jude Law und Michael Caine machen den Film sehenswert, ohne dabei jedoch recht zu überzeugen.
von Melanie Becker