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Heidelberg
17.07.2007
Essighaus vor dem Aus Um- und Neubaupläne bringen Altstädter auf die Palme Die Altstadt übt den Aufstand. Die geplanten Neubauten in der Theaterstraße und die Schließung der Traditionsgaststätte Essighaus sind zum Politikum avanciert. Da beide Vorhaben die Lebensqualität zu mindern drohen, haben die Altstädter die „Initiative Lebenswerte Altstadt“ (ILA) gegründet. Die Altstadt übt den Aufstand. Die geplanten Neubauten in der Theaterstraße und die Schließung der Traditionsgaststätte Essighaus sind zum Politikum avanciert. Da beide Vorhaben die Lebensqualität zu mindern drohen, haben die Altstädter die „Initiative Lebenswerte Altstadt“ (ILA) gegründet. Formal haben die beiden Projekte nichts miteinander zu tun, dennoch sehen viele Bürger einen Zusammenhang: „OB Würzner ist drei Monate im Amt und in der Altstadt stehen umwälzende Veränderungen an“, sagt Heiner Dietz von der ILA. Der Immobilieninvestor Kraus will sich die Chance auf ein weiteres prestigeträchtiges Objekt nicht nehmen lassen. Nachdem er bereits die Heinsteinwerke saniert sowie das Areal Glockengießerei neu gestaltet hat, plant er, den heruntergekommenen Gebäudekomplex Plöck 97 in schicke Eigentumswohnungen zu verwandeln. Dennoch zeigte er sich kompromissbereit: Wenn die Stadt ihr Vorkaufsrecht nutzen wolle oder die Bürgerinitiative das Geld aufbringe, werde er vom Vertrag zurücktreten. Die Absage aus dem Rathaus kam postwendend. Der Verkauf sei eine Privatangelegenheit: „Wir subventionieren keine Gaststätte“, sagte von der Malsburg. Zumal der Kaufpreis auf etwa zwei Millionen Euro taxiert wird. Die ILA prüft noch, ob sie das Anwesen erwerben kann. Bezüglich des Einkaufszentrums kursieren verschiedene Varianten. Definitiv vom Tisch ist der Vorschlag, in der Theaterstraße einen Einkaufspalast mit einer Fläche bis zu 20.000 Quadratmetern zu errichten, dem auch die beiden Schulen hätten weichen müssen. Es scheint, als laufe nun alles auf ein kleineres Warenhaus mit Oberbekleidung in der Theaterstraße hinaus. Die Stadt setzt darauf, die Attraktivität der Innenstadt mit einem solchen „Magneten“ zu steigern, dadurch wieder kleinere Geschäfte in die Stadt zu locken und so den Ruch der Ramschmeile loszuwerden. Aufgerüttelt durch den Protest hat Würzner die Causa vertagt. Die Entscheidung des Gemeinderates über die Zukunft der Theaterstraße fällt jetzt erst im Herbst. |