17.07.2007
Wenn Mama im Ausland forscht
Im âKidsClubâ sind Kinder von Gastwissenschaftlern gut aufgehoben
âViele Wissenschaftler kommen mit ihrer Familie nach Heidelberg und auch der Frauenanteil unter den Forschern ist angestiegenâ, sagt Dr. Gabi Thiekötter, Leiterin der Abteilung Beziehungspflege. RĂ€ume fĂŒr Kinder seien fĂŒr die QualitĂ€t des Standortes von groĂer Bedeutung, da KindergĂ€rten oft keine stundenweise Betreuung anbieten können.
Der âKidsClubâ im Neuenheimer Feld 370 bietet eine Spielumgebung fĂŒr Kinder von Gastwissenschaftlern. Das vom universitĂ€ren Kinderhaus verwaltete Projekt sichert der Ruperto Carola Standortvorteile. Mit der Einrichtung der RĂ€ume kam das GĂ€stehaus der Uni der groĂen Nachfrage nach und eröffnete den Kidsclub am 8. Mai dieses Jahres.
âViele Wissenschaftler kommen mit ihrer Familie nach Heidelberg und auch der Frauenanteil unter den Forschern ist angestiegenâ, sagt Dr. Gabi Thiekötter, Leiterin der Abteilung Beziehungspflege. RĂ€ume fĂŒr Kinder seien fĂŒr die QualitĂ€t des Standortes von groĂer Bedeutung, da KindergĂ€rten oft keine stundenweise Betreuung anbieten können. Auch Alessandra Monti Kost, Leiterin des Kindergartens âDie Wichtelâ, begrĂŒĂt die Eröffnung des âKidsClubâ: SchlieĂlich gebe es fĂŒr feste KindergartenplĂ€tze hĂ€ufig lange Wartelisten, und ein Vormerken der PlĂ€tze sei mit hohen Kosten verbunden.
Der âKidsClubâ stellt dabei lediglich die RĂ€umlichkeiten zum Spielen. FĂŒr die Betreuung der Kinder sorgen die Eltern selbst, indem sie Au-pair-MĂ€dchen mit nach Heidelberg bringen oder eine Tagesmutter beschĂ€ftigen. Momentan leben etwa 30 Kinder verschiedenen Alters mit ihren Familien in einem der universitĂ€ren GĂ€stehĂ€user. Dennoch ist der âKidsClubâ nicht wĂ€hrend der gesamten Ăffnungszeit ausgelastet. Dies erklĂ€rt sich Thiekötter vor allem dadurch, dass die Kinder im Sommer lieber drauĂen spielen und dass zudem im Untergeschoss noch gebaut wird. Dort soll ein multifunktionaler Raum entstehen, den Kinder und Jugendliche spĂ€ter fĂŒr das Erledigen der Hausaufgaben nutzen können. Auch eine Nutzung der RĂ€umlichkeiten fĂŒr VortrĂ€ge wĂ€re laut Dezernent Jochen Ridinger denkbar. Vom Untergeschoss soll zukĂŒnftig auch ein Durchgang zu einem internationalen Begegnungszentrum fĂŒhren. Dort betreuen ehrenamtliche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Gruppe âPartner fĂŒr internationale Freundschaftâ Gastwissenschaftler und deren Familien.
Wo unter Erwachsenen leicht Sprachbarrieren entstehen können, gehen Kinder völlig anders miteinander um: âHier spielen chinesische Kinder mit Kindern aus Norwegen. Zwar können sie sich nicht unterhalten, aber sie verstehen sich trotzdemâ, sagt Dr. Gabi Thiekötter.
Bei den Kindern kommt der âKids-Clubâ gut an. So lassen einige ihr Lieblingsspielzeug als Abschiedsgeschenk dort zurĂŒck oder kĂŒmmern sich mit groĂer Sorgfalt um die PlĂŒschtiere. Am begehrtesten ist bei den Kindern der groĂe Weltatlas: âDort zeigen die Kinder ihren Spielkameraden ihr Herkunftslandâ, so Jochen Ridinger.
Die Kosten fĂŒr den Kauf der RĂ€umlichkeiten und den Bau des âKidsClubâ beliefen sich auf etwa eine Million Euro. TrĂ€ger und EigentĂŒmer des âKidsClubâ ist die Stiftung des UnterlĂ€nder Studienfonds. An den Kosten beteiligten sich auĂerdem der Verein der Freunde sowie die Stiftung der UniversitĂ€t Heidelberg.
Um auch die Betreuung der jĂŒngsten Kinder noch weiter zu verbessern, soll die Kinderkrippe des Kinderhauses um 20 PlĂ€tze erweitert werden. Dort werden in Zukunft Wissenschaftlerkinder im Alter von bis zu drei Jahren betreut.
von Kristin Blyder