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19.06.2007

Irina Palm

Kein Preis ist zu hoch

„Kannst du Männern einen runterholen?" So lautet die Frage, die Maggie (Marianne Faithfull) bei ihrem Bewerbungsgespräch beantworten muss. Nach einem Hostessenjob klingt das für Maggie nicht. Aber sie braucht Geld, da ihr Enkel todkrank ist. Die lebensrettende Behandlung in Australien kostet 6000 Pfund. Das Geld hat die Familie nicht.

„Kannst du Männern einen runterholen?" So lautet die Frage, die Maggie (Marianne Faithfull) bei ihrem Bewerbungsgespräch beantworten muss. Nach einem Hostessenjob klingt das für Maggie nicht. Aber sie braucht Geld, da ihr Enkel todkrank ist. Die lebensrettende Behandlung in Australien kostet 6000 Pfund. Das Geld hat die Familie nicht.

Maggie versucht es beim Arbeitsamt und bei der Bank, und landet letztendlich doch wieder bei Miki (Miki Manojlovic), dem Nachtclubbesitzer. Auf gute Handarbeit kommt es an. Und es stellt sich heraus, dass Maggie – oder Irina Palm, so ihr neuer Künstlername – gut ist, in dem was sie tut. In der ihr so fremden „Szene" wird sie zum Geheimtipp. Sie sorgt bei ihren Kunden für das ultimative Erlebnis.

Regisseur Sam Garbarski beweist ein gutes Gespür für Wortwitz und Situationskomik. In den 103 Minuten des Films sorgt er für den ein oder anderen Lacher, trotzdem wird auch die schwierige Situation innerhalb der Familie sehr realistisch und gefühlvoll dargestellt. Maggies Ehemann verstarb vor sieben Jahren, das Verhälnis zur Schwiegertochter ist schlecht, der Sohn mit seinen Nerven am Ende.

Marianne Faithfull, ehemals britische Popsängerin, gibt in ihrer ersten Hauptrolle die liebende Großmutter, der kein Preis zu hoch ist, um ihren Enkel zu retten - der Zweck heiligt wie so oft die Mittel. Gleitcreme und Taschentücher gehören zur Grundausstattung.

Dass der Sohn und die Freundinnen zuhause erstmal nichts von Maggies Job wissen, versteht sich von selbst. Dass es nicht einfach ist, ein solches Geheimnis zu hüten, auch.

Trotz der gekonnten Darstellung der Emotionen und familiären Situation ist der Film doch voller Rotlichtmilieu-Klischees. Er schafft zwar eine Gratwanderung zwischen Familiendrama und einer vor Absurditäten strotzenden Komödie, dennoch sind die Szenen im Puff die wesentlich stärkeren.

Allen Widerständen zum Trotz geht Maggie doch ihren Weg und findet in der so anderen Welt des „Sexy World" etwas, das sie gar nicht gesucht hat - Liebe.

von Sandra Schwab
   

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