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14.05.2007
Der Ethikterrorist - ein "Opfer" beschwert sich Für Professor Schockenhoff gibt es keine Situation, die eine Abtreibung ethisch rechtfertigt. Das stößt auf Empörung. Ein Kommentar. Eigentlich müsste man hier nur einen Satz schreiben und die Sache wäre jedem bei Verstande gebliebenen Leser völlig klar. Ich probiere es mal... Folgender Satz eines Mitglieds des Nationalen Ethikrats errgte die Gemüter: "Einer Frau ist in jeder Situation eine Schwangerschaft zumutbar." Wer besitzt die Dreistigkeit und das Unverständnis, sich ohne mit der Wimper zu zucken und ohne auch nur eine Spur von Scham diesen Satz mit gutem Gewissen zu äußern? Eine Frau? Wohl kaum! Prof. Eberhard Schockenhoff traute sich und so fuhr vielen Teilnehmern des Vortrages zur Ethik in der Medizin der Schock in die Glieder. Und dieser Herr ist nun auch noch Mitglied im Nationalen Ethikrat; na dann: Prost Neujahr. Vielleicht kann man den Namen in Schocken und Hoff unterteilen – er hofft also zu schocken! Der Professor machte der Silbe "Schock" in seinem Namen alle Ehre; der Schockfaktor für das Publikum war nicht mehr messbar. Neben diesem ideologischen Sprengsatz über die anscheinend nicht vorhandene Selbstbestimmung der Frau, bahnten sich weitere Anschläge auf das weibliche Gemüt an. Der Schock-Professor proklamierte, dass selbst im Falle einer Vergewaltigung mit anschließender Schwangerschaft die Frau keine Legitimation zur Abtreibung habe. Sie beginge mit einer Abtreibung eine weitere Straftat. Damit wird in der "Schock"-Theorie des Professors das Opfer zum Täter uminterpretiert, denn die seiner Ansicht nach einzig moralisch einwandfreie Lösung ist: "Das Kind immer austragen." Vergewaltigten Frauen ein schlechtes Gewissen zu machen, weil sie abtreiben ist keine Ethik, sondern Ethik-Terrorismus. Das eine Abtreibung sich auf die Psyche der Frau niederschlägt ist nachvollziehbar, doch Schockenhoff führte dieses Argument in seinem Vortrag nicht mal an. Der Ethiker glaubt anscheinend, dass eine Frau in dieser prekären Lage nicht selbstkritisch genug ist. |