Dies ist ein Archiv der ruprecht-Webseiten, wie sie bis zum 12.10.2013 bestanden. Die aktuelle Seite findet sich auf https://www.ruprecht.de

ruprecht-Logo Banner
ruprecht/Schlagloch-doppelkeks-Jubiläum
Am 13.10. feiern wir 25 Jahre ruprecht/Schlagloch und 10 Jahre doppelkeks [...mehr]
ruprecht auf Facebook
Der aktuelle ruprecht
ruprecht vor 10 Jahren
Andere Studizeitungen
ruprechts Liste von Studierendenzeitungen im deutschsprachigen Raum
ruprecht-RSS
ruprecht-Nachrichten per RSS-Feed
 Hochschule
01.07.2008

Hiwis – ihr verdient mehr!

Kaum Bemühungen um Tarifvertrag und höhere Löhne

Kaum einer hat ihn je zu Gesicht bekommen: den „Plakathiwi“. Der Legende nach ist er tagtäglich damit beschäftigt, Plakate für sein Institut aufzuhängen. Laut Landeshochschulgesetz ist diese Aufgabe für studentische Hilfskräfte legitim.

Viele haben von ihm gehört, doch kaum einer hat ihn je zu Gesicht bekommen: der „Plakathiwi“. Der Legende nach ist dieser Studierende tagtäglich damit beschäftigt, Plakate für sein Institut aufzuhängen. Laut Landeshochschulgesetz (LHG) wäre diese Aufgabe für eine studentische Hilfskraft legitim. Denn sowohl studentische, als auch wissenschaftliche Hilfskräfte sollen „Hilfstätigkeiten für Forschung und Lehre ausüben und das wissenschaftliche Personal unterstützen“.

Der Unterschied zwischen studentischen und wissenschaftlichen Hilfskräften besteht darin, dass bei Letzteren ein Hochschulabschluss Voraussetzung ist. Bei der Definition eines Hiwis nach dem LHG fällt auf, dass das Aufgabenfeld eines Hiwis sehr „weitläufig“ gefasst ist, so Hans Beckenbach, der im Bereich des Personalhaushalts der Uni Heidelberg tätig ist. Daher kann es auch vorkommen, dass ein Hiwi eine hochwertigere Aufgabe übernimmt und dementsprechend zu schlecht bezahlt wird, zum Beispiel im Gebiet der Netzwerkadministration.

Ein weiteres Problem stellt zum Beispiel der gesetzlich festgelegte Erholungsurlaub und die Lohnfortzahlung im Krankheitsfall dar. In der Praxis ist beides häufig schwierig umzusetzen, da die Arbeitszeit meist frei eingeteilt werden kann und so die Arbeitsstunden bei Krankheit einfach umverteilt werden können.

Hiwis sollten sich zusammenschließen

Dem könnte ein Tarifvertrag entgegenwirken . Allerdings müsste es sich dabei um einen Tarifvertrag speziell für Hiwis handeln, wie er sich bereits in Berlin durchgesetzt hat. „Würden studentische und wissenschaftliche Hilfskräfte nämlich nach dem Tarifvertrag der Länder (TV-L) entlohnt, bekämen sie netto weniger, als nach dem aktuellen Vergütungssatz für Hiwis“, so Peter Frauenfeld, stellvertretender Vorsitzender des Personalrats.

Außerdem wäre es laut Frauenfeld „sinnvoll, wenn sich Hiwis zusammenschließen würden, um ihre Rechte besser vertreten zu können.“ Hiwis werden zwar generell vom Personalrat vertreten, dies geschieht aber nur auf Anfrage. Auch die Kommunikation zwischen Hiwis und Personalrat wäre verbessert, wenn der Personalrat einen direkten Ansprechpartner unter den Hiwis hätte. Dass sich der Einsatz des Personalrats lohnt, merkt man daran, dass Hiwis jetzt auch Feiertags- und Sonntagszuschläge erhalten. Ein Nachttarif, der ab 21 Uhr gefordert werden könnte, setzte sich dagegen nicht durch. Sabine Antz, die in der UB-Verwaltung tätig ist, schließt auch nicht aus, dass infolge der Durchsetzung eines Nachttarifs Arbeitsstunden eingespart werden könnten und somit für viele Studenten eine Einnahmequelle wegfällt.

Mehr Geld zu fordern ist gerechtfertigt

Was das liebe Geld betrifft, fordern viele studentische Hochschulgruppen seit Jahren eine höhere Bezahlung für studentische Hilfskräfte. Betrachtet man den Stundensatz, den Hiwis an Fachhochschulen erhalten, scheint diese Forderung durchaus gerechtfertigt. Dort verdienen wissenschaftliche Hilfskräfte mit 9,37 Euro und studentische mit 5,60 Euro im Vergleich zu ihren Kollegen an den Universitäten relativ wenig. Diese werden nämlich mit 12,73 Euro beziehungsweise 8,05 Euro entlohnt.

Damit erhalten sie sogar mehr als die ungelernten Beschäftigten an der Uni. Hier beträgt der Stundenlohn in der niedrigsten Entgeltgruppe nur 7,71 Euro. Man sollte die Relationen beim Kampf um eine Lohnerhöhung also nie aus den Augen verlieren.

von Melanie Schork
   

Archiv Hochschule 2024 | 2023 | 2022 | 2021 | 2020 | 2019 | 2018 | 2017 | 2016 | 2015 | 2014 | 2013 | 2012 | 2011 | 2010 | 2009 | 2008 | 2007 | 2006 | 2005 | 2004