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 Hochschule
03.06.2008

Bibliothek weicht Dekan

Raumproblematik an der PH bedroht Blindenbibliothek

Dekan Gottfried Diller von der PĂ€dagogischen Hochschule Heidelberg will mit seinem BĂŒro in die Bibliothek fĂŒr Blinden- und SehbehindertenpĂ€dagogik einziehen. Wohin die Bibliothek ausweichen soll, ist noch ungewiss.

Dekan Gottfried Diller von der PĂ€dagogischen Hochschule (PH) Heidelberg will mit seinem BĂŒro in die Bibliothek fĂŒr Blinden- und SehbehindertenpĂ€dagogik einziehen. Wohin die Bibliothek ausweichen soll, ist noch ungewiss.

Nur vier deutsche Hochschulen in Deutschland bieten Blinden- und SehbehindertenpĂ€dagogik an. Laut Franz-Karl Krug, Professor fĂŒr SehbehindertenpĂ€dagogik an der PH, ist die Fachbibliothek einzigartig in Deutschland. Im Erdgeschoss einer Villa in der Zeppelinstraße 1 (Z1) befinden sich neben blindengerechten Medien auch historische und internationale Literatur zur BlindenpĂ€dagogik. Dozenten und Studierenden halten die Bibliothek fĂŒr unverzichtbar fĂŒr Studium, PrĂŒfungsvorbereitung und Forschung.

Dekan Diller verweist derweil auf die Raumsituation und die sei an der PH allgemein schwierig. "Wir versuchen die vorhandenen RĂ€ume optimal zu nutzen", erklĂ€rt er. Daher diskutiere man seit April 2008 auch die Raumbelegung im Z1 und seines Dekanat. „Es geht darum, die QualitĂ€t von Lehre und Forschung an der PH zu sichern. Dabei kommt es zu VerĂ€nderungen, die nicht immer alle begeistern“, erklĂ€rt Diller die PlĂ€ne.

StudiengebĂŒhren finanzieren Umzug

Gerade wegen der knappen Raumsituation halten die Studierenden es fĂŒr fragwĂŒrdig, die Bibliothek fĂŒr Verwaltungsinfrastruktur aufzugeben. Sie vermuten, dass das Geld fĂŒr solche UmzĂŒge erst nach der Entlastung des Haushalts durch StudiengebĂŒhren vorhanden sei. Diese sind jedoch eigentlich fĂŒr die Verbesserung der Lehre bestimmt. "Der Verbesserung der Lehre solle Vorrang eingerĂ€umt werden", lautet das Credo unter den PH-Studenten. Krug und seine Kollegen befĂŒrchten, dass der Umzug sich „negative auf den Lehr- und Studienbetrieb auswirkt.“

Die Studenten kritisieren, dass sie von den PlĂ€nen zu spĂ€t und ĂŒber Umwege erfahren hĂ€tten. Diller gesteht Fehler ein: Die Studierenden habe er nicht miteinbezogen, weil er den Umzug fĂŒr allgemein unproblematisch hielt.

Eingliederung in die Zentralbibliothek?

Die Studenten brachten ein Protestbanner an der Bibliothek an und sammelten ĂŒber 400 Unterschriften fĂŒr deren Erhalt. Danach bemĂŒhten sie sich um ein GesprĂ€ch mit Diller, was dieser begrĂŒĂŸte. Dabei wurden mögliche Lösungen diskutiert. Eine Eingliederung in die Zentralbibliothek hĂ€lt keiner fĂŒr machbar. FĂŒr Diller ist dies höchstens eine langfristige Perspektive.

Er schlĂ€gt vor die Bibliothek in den zweiten Stock der Z1 zu verlegen. Dies scheint jedoch aus statischen GrĂŒnden nicht möglich zu sein. Dazu Diller: „Bis das geklĂ€rt ist, kann ich mich nicht ĂŒber die Zukunft der Bibliothek Ă€ußern.“ Er betont jedoch, sie in ihrer Substanz erhalten zu wollen. Dabei mĂŒsse man allerdings eine Modernisierung in Betracht ziehen. Das wĂŒrde bedeuten  Teile des Bestandes einzulagern.

Erhalt garantiert optimale Studienbedingungen

Nach Meinung der Studierenden sollten dies Fachdozenten beurteilen. Sie betonen, dass es nicht ihnen nicht um einen Konflikt mit dem Dekan geht. Im Interesse der Lehre plĂ€dieren sie und die Dozenten fĂŒr den Erhalt der Bibliothek in den bisherigen RĂ€umen. Die NĂ€he zum neben der Bibliothek gelegenen Sekretariat und den DozentenbĂŒros garantiere optimale Studienbedingungen. Die von Diller erwogene Renovierung des GebĂ€udes begrĂŒĂŸen die Studierenden natĂŒrlich.

Auf Anfrage der Redaktion sagte Diller: „Es ist noch keine Entscheidung gefallen, außer dass es Diskussionen ĂŒber die Raumnutzung geben muss. Ich bin zuversichtlich im Dialog mit allen Beteiligten eine Lösung zu finden.“

von Johannes Eberenz
   

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