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Haus zu verkaufen
Will die Universität ihr Tagungszentrum in Oberflockenbach loswerden?
Die Universität will ihr Tagungszentrum in Oberflockenbach bei Weinheim möglicherweise bald verkaufen. Seit einigen Wochen denkt die Universitätsleitung darüber nach und hat bereits alle Dekane um ihre Meinung dazu gebeten.
Die Universität will ihr Tagungszentrum in Oberflockenbach bei Weinheim möglicherweise bald verkaufen. Seit einigen Wochen denkt die Universitätsleitung intern darüber nach und hat bereits alle Dekane um ihre Meinung dazu gebeten.
Auf Nachfrage gab sowohl Pressestelle, als auch das zuständige Dezernat zunächst an, von nichts zu wissen. Erst, nachdem aus anderen Quellen Informationen vorlagen, gab Pressesprecher Michael Schwarz zu, dass man über einen Verkauf nachdenke.
Er betonte jedoch, dass eine abschließende Entscheidung noch aussteht. Die Verkaufsüberlegungen begründet Schwarz mit zu geringer Auslastung der Einrichtung: „Wir haben nicht die Nutzung erfahren, die wir gerne gesehen hätten.“
Das Konzept, das sich Arbeitsgruppen in Oberflockenbach zwecks Austausch oder Weiterbildung treffen, ginge für die Hochschulleitung „noch nicht so ganz auf“. Die Arbeitsgruppen seien oft zu groß für die dortigen Räume und die Rückfahrt nach Heidelberg sei spätabends schwierig, erklärt Schwarz. Ein möglicher Verkauf hat auch finanzielle Gründe, denn das Tagungszentrum muss demnächst modernisiert werden.
Informationssperre zum Thema Oberflockenbach
Für eine Verkaufsabwicklung wäre Jochen Ridinger zuständig. Der Leiter des Dezernats für Beziehungspflege, Stiftungen und Vermögen will jedoch zum Stand der Dinge keine Auskunft geben und verweist auf Pressesprecher Schwarz. Schwarz wiederum will erst „zu gegebener Zeit“ informieren.
Das Tagungszentrum liegt etwa 20 Kilometer von der Altstadt entfernt und ist ein Geschenk des Pharma-Unternehmers Curt Engelhorn. Dessen enge Beziehungen zur Universität brachten ihn Mitte der 1980er Jahre auf die Idee, das heutige „Curt Engelhorn Seminarzentrum“ Studierenden und Forschern zur Verfügung zu stellen – als Ort für Seminare und wissenschaftliche Kolloquien jenseits des normalen Lehrbetriebs.
Ex-Rektor bedauert die Verkaufspläne
Im Frühjahr 2000 schenkte Engelhorn das Tagungszentrum der Universität. Seither finden dort mehr als sechzig Uni-Veranstaltungen pro Jahr statt. Es kann 25 Teilnehmer beherbergen und ist dank seiner idyllischen Lage hervorragend geeignet für den intensiven wissenschaftlichen Austausch.
Der ehemalige Rektor Peter Ulmer ist traurig über den geplanten Verkauf des Unternehmer-Präsents. Ulmer hatte seinerzeit der den Anstoß für das Projekt „Tagungszentrum Oberflockenbach“ gegeben. Zehn Jahre lang konnte er die Nutzung der Räume sichern. „Bis 1993 war der Betrieb in vollem Gange“, erzählt er. Instandhaltung und Einrichtung finanzierten sich hauptsächlich Spendengeldern. Rund 850.000 D-Mark steckte man seinerzeit in die Renovierung des Gebäudes. „Das war damals nicht wenig Geld“, sagt Ulmer.
Gerüchten zufolge denkt die Universitätsleitung darüber nach, Seminarräume im Allgäu zu erwerben. Mehr als 350 Kilometer von Heidelberg in mehr als dreieinhalb Stunden Autofahrt entfernt. Pressesprecher Schwarz dementiert dies jedoch.