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 Heidelberg
05.05.2008

Kongresshaus frisst Park

Geplanter Erweiterungsbau verändert Stadtbild am Montpellierplatz

Seit 1989 ein Gutachten „Defizite im Bereich der Tagungsorganisation“ und „räumliche Probleme bei Veranstaltungen und Kongressen“ in Heidelberg feststellte, will die Stadt ein neues Veranstaltungszentrum errichten.

Seit 1989 ein Gutachten der Kultur-Congressbau-Consult „Defizite im Bereich der Tagungsorganisation“ und „räumliche Probleme bei Veranstaltungen und Kongressen“ in Heidelberg feststellte, gibt es Überlegungen, ein neues Veranstaltungszentrum zu errichten. Ab 1996 wurde der Standort Hauptbahnhof für das Konferenzzentrum favorisiert. Ende letzten Jahres setzte man dann auf den Ausbau der Stadthalle. Denn für diesen Standort spreche das attraktive Umfeld und der mögliche Profit für die Gastronomie und den Einzelhandel.

Der Frankfurter Architekt Christoph Mäckler stellte eine Machbarkeitsstudie vor, wonach das ursprünglich für den Hauptbahnhof geplante Raumkonzept auch unmittelbar an der Stadthalle realisierbar sei. Nach dieser Untersuchung müsste die Stadthalle auf der Ostseite um einen ähnlich großen Baukörper ergänzt werden.

BIEST gegen die Erweiterung

Vor wenigen Wochen wurde in der Gemeinderatssitzung nun beschlossen, dass das  usschreibungsverfahren für den Standort Hauptbahnhof eingestellt und weitere Machbarkeitsuntersuchungen zur Erweiterung der Stadthalle durchgeführt werden. Die geplante Erweiterung hat großes Unverständnis bei zahlreichen Bürgerinitiativen und politischen Parteien hervorgerufen. Eigens gegen das Vorhaben gründete sich die „Bürgerinitiative Erweiterungsbau Stopp!“ (BIEST!). „Ein neues modernes Gebäude würde das gewohnte Stadtbild nachhaltig negativ prägen“, so die Sprecherin Sabine Erpf. Des Weiteren fürchten die Anwohner, dass durch die Vergrößerung ein verstärktes Verkehrsaufkommen entstehen wird.

Die Überlegung der städtischen Planer, dieses Problem mit weiteren Tiefgaragen und Tunnels zu lösen, hält man bei BIEST! für völlig unrealistisch. Die Initiative fordert, den Standort Bahnhof wieder in Erwägung zu ziehen. Warum die Pläne für das Kongresshaus am Bahnhof verworfen wurden, lässt sich unter diesen Kritikpunkten tatsächlich schwer nachvollziehen. Denn in Bergheim ist auf dem Platz des leerstehenden Postgebäudes, gegenüber der „Print Media Academy“, ein Platz vorhanden, an dem sich die Verkehrsströme aus der Altstadt und aus dem Neuenheimer Feld treffen.

Wohnheim muss weichen

Wenn in ein paar Jahren die Bahnstadt entstehen wird, ergeben sich weitere Vorteile: Dort angesiedelte Wissenschaftseinrichtungen könnten von dem Neubau ebenfalls profitieren. Davon abgesehen ist die Erreichbarkeit für die Arbeitnehmer optimal gewährleistet. Dass dem Mammutprojekt am Neckar auch ein Wohnheim für sozial Benachteiligte weichen müsste, ist für die Mitglieder der Bürgerinitiativen ein weiterer Dorn im Auge. Oberbürgermeister Eckart Würzner versicherte für diesen Fall aber, dass die Bewohner „angemessene Ersatzwohnungen“ erhalten werden.

Knapp 20 Jahre beschäftigt man sich bei der Stadt Heidelberg nun schon mit dem Thema Konferenzzentrum. Für die zahlreichen Gegner des Erweiterungsbaus und die betroffenen Anwohner bleibt zu hoffen, dass die Realisierung weitere 20 Jahre dauert.

von Phillip Rudolf, Melanie Schork
   

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