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 Hochschule
04.11.2008

Antrag mit HĂĽrden

BAföG-Amt Heidelberg belegt vorletzten Platz

2007 fiel das Ergebnis für das Heidelberger BAföG-Amt ernüchternd aus: Platz 48 von 50 Teilnehmen. Die Reaktion: zustimmendes Nicken unter den betroffenen Studenten, Empörung im Heidelberger BAföG-Amt andererseits.

Ein nervöser Blick auf die Uhr, sechs wartende Studenten vor ihr. Eigentlich müsste sie zur Vorlesung, doch am heutigen Mittwochmittag sitzt Rita (Name von der Redaktion geändert) im langen Gang des BAföG-Amtes vor geschlossener Tür. Was dahinter genau geschieht, wissen nur Antragsteller und sein jeweiliger Sachbearbeiter. Die Tür geht auf, eine verheulte Studentin verlässt mit gesenktem Kopf das Amt.

Wer Geld vom Staat will, muss lange Bearbeitungszeiten, bürokratische Schikanen und mangelnde Informationen in Kauf nehmen. Und ob es am Ende mit der Knete klappt, ist fraglich. Frustrierte Studenten haben nun eine Möglichkeit, ihrem Ärger Luft zu machen: Spiegel-Online gab eine deutschlandweite Studie in Auftrag, um die Qualität der BAföG-Ämter zu untersuchen. In diesem Jahr findet die nun zum dritten Mal statt.

2007 fiel das Ergebnis für das Heidelberger BAföG-Amt ernüchternd aus: Platz 48 von 50 Teilnehmen. Die Reaktion: zustimmendes Nicken unter den betroffenen Studenten, Empörung im Heidelberger BAföG-Amt andererseits.

Die Marktforscher vom "Team Steffenhagen" hatten kostenlose Werbematerialien für die Untersuchung an alle BAföG-Ämter Deutschlands verschickt. Für genaue Untersuchungsergebnisse müssen die Ämter allerdings zahlen. Dazu war kaum eines bereit. Auch die Heidelberger nicht. Dort herrscht Verständnislosigkeit gegenüber dem schlechten Ergebnis. Im letzten Jahr hatte man auf ein optimales Angebot hingearbeitet und fühlt sich unverstanden oder durch die letzten Untersuchungsergebnisse beleidigt. Die Sprechzeiten in Heidelberg sind bereits jetzt länger als beim Gewinner der Erhebung, dem Amt in Chemnitz.

BAföG-Ämter sind in der Regel träge bürokratische Apparate. Fehlen wichtige Unterlagen, wie zum Beispiel der Steuerbescheid der Eltern, kann der Antrag nicht bearbeitet werden. Sind die Unterlagen nicht vollständig bis zum Stichtag (in der Regel der 15. jeden Monats) eingereicht, verzögert sich die Auszahlung um einen weiteren Monat. Oft sind Erstsemester und deren Eltern mit unklar formulierten Fragen in bürokratischer Fachsprache überfordert.

Ziel der Befragung ist, die Zufriedenheit der Studenten mit Amt und Beratern zu messen und so Bereiche im System, in denen Handlungsbedarf besteht, zu identifizieren. Die BAföG-Befragung sei aber den Marktforschern nicht repräsentativ, da keine konkreten Daten der Teilnehmer vorliegen. Aufgerufen sind alle, die „mindestens einmal die BAföG-Abteilung ihres Studentenwerks aufgesucht haben“.

Die Umfrage läuft bis Ende November. Die Ergebnisse sollen im Januar 2009 veröffentlicht werden.

von Verena La Mela und Seraphine Meya
   

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