04.11.2008
Doch wieder mehr ZVS
Studienplatzvergabe durch Agenturservice
Vor einem halben Jahr beschloss die Kultusministerkonferenz, die Zentralstelle für die Vergabe von Studienplätze in eine Serviceagentur umzustrukturieren. Sie soll Mehrfachbewerbungen koordinieren, damit kein Studienplatz unbesetzt bleibt.
Schon vor über einem halben Jahr beschloss die Kultusministerkonferenz, die Zentralstelle für die Vergabe von Studienplätze (ZVS) in eine Serviceagentur umzustrukturieren. Ihre neue Aufgabe besteht nun darin, die Mehrfachbewerbungen zu koordinieren, mit dem Ziel, dass kein Studienplatz unbesetzt bleibt.
So gingen in diesem Wintersemester um die 1200 Bewerbungen für Politikwissenschaften auf 150 Plätze am Heidelberger Institut für Politische Wissenschaft (IPW) ein. Wie eine Fluggesellschaft „überbucht“ das IPW seine Plätze, weil nicht jeder Bewerber seinen Studienplatz tatsächlich wahrnimmt. Die noch freien Plätze werden durch die Nachrückverfahren besetzt.
Problematisch hierbei ist allerdings, dass die Studenten aus dem Nachrückverfahren ihr Studium erst ein paar Wochen nach Vorlesungsbeginn aufnehmen können.
Auf die Frage, ob die Umstrukturierung der ZVS sinnvoll ist, entgegnet Tobias Ostheim, Mitarbeiter des IPW, dass es grundsätzlich von Vorteil ist, wenn sich das Institut seine Studenten selbst auswählen kann. So können in einem eigenen Bewerbungsverfahren politische Arbeit oder soziales Engagement des Bewerbers berücksichtigt werden.
„Es ist von höchster Wichtigkeit, dass wir allein über die Zulassungskriterien entscheiden können“, so auch Michael Schwarz, Pressesprecher der Heidelberger Universität.
Die Umwandlung der ZVS scheint also bei der Uni Heidelberg auf nicht allzu große Zustimmung zu stoßen. Wenn die Hochschulen von der Agentur Gebrauch machen würden, könnten sich angehende Akademiker Zeit, Geld und auch einige Nerven sparen.
von Michael Bachmann