28.04.2009
Klau!
Unterwegs nach Leipzig
Achim Klau singt von seinem Leben. Von den kleinen und großen Rückschlägen des Alltags, von bekloppten Lehrern und Abschiedsküssen. Doch passt hier die Musik nicht mehr zu den Texten, oder das Leben nicht mehr in die Musik?
Deutsch, authentisch und unverwechselbar will Achim Klau sein, wenn er von „ein paar ganz bekloppten Lehrern“ singt, die ihm „den Saft abdrehen“ wollten oder von der „Wut im Bauch“, die nach dem letzten Abschiedskuss blieb. Er singt von seinem Leben – zumindest von dem der letzten zehn Jahre, denn auf „Unterwegs nach Leipzig“ kompensiert der Deutsch-Rocker zehn Jahre Songwriting mit guten und schlechten Zeiten. Zwischen nicht immer ganz passenden E-Gitarren-Einlagen und lauten Drums scheint oftmals Klaus Leben nicht in die Texte passen zu wollen und damit die Texte nicht mehr zur Musik. So richtig aus sich raus kommt er nie, ist Klau doch eigentlich eher Poet als Musiker und daher auch nicht gerade ein stimmliches Feuerwerk.
Melodiös unterwegs - nur wohin?
Seine Songs eignen sich weniger für Unter-der-Dusche-Sänger, wohl aber für Samstagabend-Nachdenker, die so wie Klau mit dem „alten Problem von Herz und Verstand“ zu kämpfen haben. Mit „Gegen den Wind“ findet sich gegen Ende noch ein rhythmischer Lichtblick mit Pohlmann-Potenzial, sonst stehen die Texte aus seinem Leben zu sehr im Vordergrund, worunter die Musik leidet. Mal zu laut, mal zu langsam oder schlicht und einfach total wirr.
von Julia Velte