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 Heidelberg
15.12.2009

75 Heidelberger Zoojahre

Der städtische Tiergarten feiert Jubiläum

Heute ist der Heidelberger Zoo eine der beliebtesten Freizeiteinrichtungen im Rhein-Neckar-Gebiet. Im November diesen Jahres feierte der Zoo sein 75-jähriges Bestehen. Doch danach sah es vor einigen Jahrzehnten noch nicht aus.

Heute ist der Heidelberger Zoo eine der beliebtesten Freizeiteinrichtungen im Rhein-Neckar-Gebiet. Im November diesen Jahres feierte der Zoo sein 75-jähriges Bestehen. Doch danach sah es vor einigen Jahrzehnten noch nicht aus.

Alliierte Bomber über Heidelberg. Sirenengeheule. Am 22. März 1945 wird die Stadt am Neckar von einem Luftangriff heimgesucht. Während das Zentrum überwiegend verschont bleibt, wird der Tiergarten am Rande der Stadt von insgesamt 47 Fliegerbomben weitestgehend zerstört. Der von dem Mäzen Carl Bosch gegründete und erst neun Jahre zuvor eröffnete Zoo liegt in Trümmern.

Eine Woche danach sprengt die Wehrmacht auf ihrem Rückzug alle drei Neckarbrücken und schneidet damit den Tiergarten von der Stadt ab. Nach Ende des Krieges kann der Zoo nur knapp durch Spenden und das Engagement der Gesellschaft der Tiergartenfreunde vor der Schließung bewahrt werden.

Auch in der Folgezeit ließen sich die Zoofreunde viel einfallen, um ihren Tiergarten zu unterstützen. Lotterien finanzierten Bauprojekte wie das Elefantenhaus in den 1960er Jahren oder das Robbengehege in den 1970er Jahren. Seit Kriegsende stiegen die jährlichen Besucherzahlen stetig an. Während im Eröffnungsjahr 1934 knapp 90.000 Besucher kamen, sind es gegenwärtig zwischen 530.000 und 580.000 Besucher pro Jahr.

Der derzeitige Zoodirektor Klaus Wünnemann forcierte in den letzten Jahren besonders das Verständnis der Institution Zoo als Bildungseinrichtung. Im Jahr 2000 wurde die Initiative Zooerlebnis gegründet. Inzwischen gilt sie als Deutschlands größte außerschulische Lerneinrichtung, in der 20.000 Kindern jährlich die Welt der Tiere und der Natur zugänglich gemacht werden.

Höchste Priorität im Zoo hat laut Pressesprecherin Steffanie Richter der Tier- und Umweltschutz. „Artgerechte Haltung geht dabei nicht immer konform mit der Vorstellung der Besucher.“ Das karge betonierte Gehege der Rhesusaffen zum Beispiel entspricht der Lebensweise ihrer frei lebenden Artgenossen, die in Großstädten oft hausen. Zusätzlich werde den Tieren ein ausführliches Beschäftigungsprogramm geboten, um Zoolangweile zu verhindern, wie Richter erklärt. „Die meisten Tiere im Zoo passen sich den klimatischen Gegebenheiten im Tiergarten an“, sagt Richter.

Generell werden keine frei lebenden Tiere mehr in europäische Zoos geholt. Durch internationale Zuchtprojekte soll die Artenvielfalt gesichert werden. Europäische Zoos arbeiten dafür Hand in Hand. Der Heidelberger Tiergarten ist der kleinste unter den großen deutschen Zoos. Unter dem Motto „Klein aber fein“ will er auch die nächsten 75 Jahre bestreiten.

von Julia Held
   

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