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 Klecks und Klang
10.02.2010

Angehört und aufgemerkt

ruprecht präsentiert die neuen Frühlingsplatten

Ja, Panik, Tocotronic und Vampire Weekend: Die drei ruprecht-CD-Kritiken zum Ausklang des Wintersemesters.

Ja, Panik - The Angst and the Money

Lange Zeit waren sich die Kritiker einig: Eine Wiener Band, die auf Deutsch und Englisch singt, ein Komma im Bandnamen trägt, sich als Antwort auf Tocotronic versteht und dann auch noch Punk machen will – das kann ja nichts werden.

Mittlerweile ist das anfängliche Murren verstummt und die Indie-Rock-Band Ja, Panik gilt vielen als der aufregendste junge Stern am Deutschrock-Himmel. In einer Zeit, in der fast alle aufsehenerregenden musikalischen Neuerscheinungen von jungen Frauen stammen, die sich über schlechten Sex beklagen, ist der geistvolle Garagenrock von Ja, Panik eine erfrischende Abwechslung.

Mit „The Angst and the Money” liefern sie flotte Klänge und geradezu bezaubernd kluge Texte. „Fürchte nichts so sehr wie die Wiederholung”, ist ein Motto der Band und die Freude am Experimentieren spürt man in jedem Takt des Albums. So wird einem nie langweilig, wenn die Jungs die Saiten strapazieren und mit fröhlicher Stimme und ohne Hemmungen unsere Gesellschaft sezieren. Macht weiter so! (mab)



Tocotronic - Schall und Wahn


Fast ein wenig seicht wirkt „Schall und Wahn“ für ein Tocotronic-Album. Wo bleiben zelebrierte Verweigerungshaltung und filigrane Irrwege? Kapitulation kam mit großer Geste und einem verwinkelten Überbau. Schall und Wahn ist dagegen kein Konzeptalbum, sogar fast ein Album ohne Konzept. Es fehlt das Drängende, Fordernde.

Mehr Musik habe man machen wollen, heißt es von der Band. Das spiegelt sich in Streichersätzen und vielschichtigen Arrangements. Energie ist da, und feine, sich auftürmende Intros. Musikalisch wird viel ausprobiert, ohne auf eine klare Gitarrensprache zu verzichten.

Doch die Texte tun sich schwer. Harte Kontraste, drastische Themen, aber es beißt sich nichts fest. Außer „Mach es nicht selbst“ ist wenig Slogantaugliches dabei. Und ab „Bitte oszillieren Sie”, einer in Polkaform gegossenen Nerdparty, wirkt der Humor zu gewollt.

Das Album fügt dem Werk der Band wenig hinzu. Vielleicht ist das auch das Konzept. „Keine Meisterwerke mehr “ singt Dirk von Lowotz im gleichnamigen Titel. (joe)


Vampire Weekend - Contra

Seit Anfang Januar ist sie raus, die zweite Platte von Vampire Weekend. Zwei Jahre haben sich die vier New Yorker Musiker Zeit gelassen, um ein Nachfolgealbum für ihr umjubeltes Erstlingswerk zu liefern. Das lange Warten hat sich gelohnt!

Wie schon bei ihrem Debüt ist es der Indie-Alternative-Band um Sänger Ezra Koenig gelungen, mit witzig durchdachten Texten und einer Mischung aus Afrobeat, Indiepop, Elektrosound und New Wave neue Ohrwürmer zu schaffen. Es geht um Liebe, Trennungen und andere Probleme, weniger um die unbeschwerten Zeiten, wie auf ihrem Debüt. Trotzdem ist die Musik frisch, melodisch und trägt den unverwechselbar eingängigen Sound, der die Band über Nacht berühmt machte.

Die Platte ist in sich stimmig, macht einfach richtig gute Laune und ist damit ein Muss in jedem guten CD-Regal. (stm)

von Melanie Becker, Johannes Eberenz und Stephanie Müller
   

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