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StudiLeben
08.06.2010
Sonnengruß im Regen Sonnengruß im Regen Das Wetter hatte sich gegen die Campus-Camper im Neuenheimer Feld verschworen. Es regnete in Strömen. Trotzdem hatten einige ihre Zelte aufgeschlagen, boten dem Wetter die Stirn und abseits des normalen Unibetriebs ein alternatives Vorlesungsprogramm. Es schien, als hätte sich das Wetter in diesem Jahr gegen die Campus-Camper im Neuenheimer Feld verschworen. Es regnete in Strömen. Trotzdem hatten einige Teilnehmer vom 15. bis zum 23. Mai ihre Zelte auf der Wiese vor dem Chemiehörsaal aufgeschlagen und boten dem launenhaften Wetter die Stirn. Ein Gemeinschaftszelt und eine Lagerfeuerstätte lieferten Wärme und Schutz vor dem Regen, sodass das diesjährige Programm starten konnte. Unter dem Motto „Wir wollen Studierende bewegen, wieder etwas zu bewegen“ fanden sich Studenten, die abseits des normalen Unibetriebs ein alternatives Vorlesungsprogramm auf die Beine stellen wollten, auf dem Neuenheimer Campus ein. Das Programm war vielfältig: Von Vorträgen zu Veganismus, Körperund Machtkonstruktionen sowie Anarchie in der Bildung bis hin zu Workshops in Kampfsportarten, Yoga und sogar Konzerten war ein breites Spektrum geboten. Bei den Veranstaltungen war jeder – egal, ob Teilnehmer, Organisator oder Gastredner – eingeladen, aktiv an dem Zu den geladenen Gästen gehörten beispielsweise der Ethnologe Alexander Kellner, der über Multikulturalismus im Liberalismus aus ethnologischer Sicht referierte. Ein weiteres bekanntes Gesicht war Klaus Lipps, der über Berufsverbote in der BRD der 1970er Jahre berichtete und davon seinerzeit auch selbst betroffen war. Die vom Heidelberger Forum für kritische Theorie und Wissenschaft koordinierte Veranstaltung möchte mit dem Camp gesellschaftliche, politische und kulturelle Themen ansprechen und kritisch hinterfragen. Außerdem will man Studenten dazu animieren, sich wieder mehr für diese Sachverhalte zu interessieren und zu engagieren. Die Idee des CampusCamps geht auf die Zeit des ersten Boykotts bei der Einführung der Studiengebühren zurück. Durch die Organisation eines Camps – einer Art „Sommeruniversität“ – versprach man sich einen vermehrten Austausch zwischen Studierenden auf politischer und gemeinschaftlicher Ebene. Um die Zusammenarbeit unter den Studierenden zu fördern, wurde auch die Essensversorgung gemeinschaftlich gestaltet. „Das autonome Küchenkollektiv Gustav Gans“ war für die Verpflegung verantwortlich. Beim Frühstücksplenum konnte man sich mit Brot, veganen Aufstrichen, frischem Obst und Fair-Trade-Kaffee sowie Tee versorgen. Mittags gab es darüber hinaus oft auch warmes Essen und abends kochten alle zusammen. Gegen eine Die Stimmung unter den Teilnehmern war trotz des schlechten Wetters ungetrübt, wenn auch manchmal eher ruhig. Boykotteure oder Provokateure suchte man hier vergeblich. Die hätten sich hier nie sehen lassen. Bedauert wurde nur, dass solche Begegnungsorte wie das Campus Camp zu selten in Heidelberg stattfinden würden. Daher wurden auch Plakate mit Aufschriften wie „Für linke selbstverwaltete Zentren in Heidelberg & überall“ aufgestellt. Damit protestierten die Studierenden gegen die vermehrte Schließung alternativer Treffpunkte. |