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 Hochschule
08.06.2010

Weniger Akademikerkinder

Neue Sozialstudie des Deutschen Studentenwerks

Ende April erschien die 19. Sozialerhebung des Deutschen Studentenwerks. Grundlage sich die Angaben von 16.000 Studenten an 21 Hochschulen, die im Sommersemester 2009 immatrikuliert waren. Die Ergebnisse über die soziale und wirtschaftliche Lage der Studierenden überraschen.

Ende April erschien die 19. Sozialerhebung des Deutschen Studentenwerks. Grundlage sich die Angaben von 16.000 Studenten an 21 Hochschulen, die im Sommersemester 2009 immatrikuliert waren. Die Ergebnisse über die soziale und wirtschaftliche Lage der Studierenden überraschen: Es gibt weniger Studienanfänger aus Akademikerfamilien. 2006 waren noch die Hälfte aller Studienanfänger Akademikerkinder. Bis 2009 geht der Anteil erstmals zurück.

Eine Trendumkehr, denn der Anteil der Erstis aus schwachen und mittleren Herkunftsgruppen steigt. Im Gegensatz dazu zeigt sich im Jahr 2009 ein Rückgang der Anzahl der Studierenden aus der höchsten Herkunftsgruppe, deren Prozentanteil sich vom Jahr 1982 zum Jahr 2006 auf 38 Prozent verdoppelt hatte.

Die wirtschaftliche Lage hat sich ebenfalls verbessert. Laut der Umfrage bestreiten die Studenten ihren
Lebensunterhalt im Jahr 2009 mit im Durchschnitt 812 Euro im Monat. Im Vergleich zu 2006 sind das fünf Prozent mehr. Die Unterschiede bei der Herkunft der Mittel sind allerdings gravierend. Studenten aus schwächeren Herkunftsgruppen sind nach wie vor stark auf BAföG-Gelder und Einkünfte aus Nebenjobs angewiesen.

Je höher die soziale Herkunft, desto höherer ist auch finanzieller Leistungsfähigkeit der Eltern. In diesen Gruppen verringert sich die Abhängigkeit vom BAföG und auch von Nebenjobs erheblich. Allgemein gesehen hat sich die finanzielle monatliche Unterstützung der Eltern um vier Prozentpunkte verringert. Dieses Ergebnis lässt
sich aber nur auf die BAföG-Berechtigten zurückführen.

Eine befürchtete Tendenz zur Flucht in Bundesländer ohne Studiengebühren kann die Sozialerhebung nicht nachweisen. Der Anteil der Studierenden, die ihr Studium in dem Land absolvieren, in dem sie ihre Hochschulzugangsberechtigung erhalten haben, bleibt konstant. Gestiegen ist die zeitliche Belastung (Studium und Nebenjobs): Für beides zusammen wenden die Studenten nun drei Stunden mehr auf. 44 Wochenstunden sind es im Durchschnitt. Die Sozialerhebung führt diesen Anstieg auf den Bachelor zurück.

Zusammenfassend zeigt die aktuelle Sozialerhebung eine leichte Verbesserung der sozialen und wirtschaftlichen
Lage der Studenten. Allerdings bleibt die soziale Herkunft von Studierenden ein bedeutender Faktor für die Finanzlage und Arbeitsbelastung. Sprich: Studenten die auf BAföG und Nebenjobs angewiesen sind, müssen mehr arbeiten und haben weniger Zeit, als ihre Kommilitonen aus wohlhabenderen Elternhäusern. Zeitaufwändigere Bachelorstudiengänge verschärfen diesen Trend.

von Sandra Malter
   

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