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Hochschule
03.05.2010
Mehr Geld für Elitestudenten Nationales Stipendienprogramm soll mehr Studenten fördern Ein neues Förderungsprogramm soll ein Zehntel der Studenten mit pauschal 300 Euro Taschengeld unterstützen. Bisher Geförderte kritisieren die Regelung als unsozial. Sie erhalten 80 Euro Büchergeld und einen Zuschuss für Lebenskosten. Ein neues Förderungsprogramm soll ein Zehntel der Studenten mit pauschal 300 Euro Taschengeld unterstützen. Bisher Geförderte kritisieren die Regelung als unsozial. Sie erhalten 80 Euro Büchergeld und einen Zuschuss für Lebenskosten. Begabtenförderung steht ganz oben auf der Agenda von Wissenschaftsministerin Annette Schavan. Mit der FDP hat sie dafür seit der letzten Wahl auch den richtigen Partner. Der schwarz-gelbe Koalitionsvertrag sieht ein „Nationales Stipendienprogramm“ vor, mit dessen Hilfe der Anteil der geförderten Studierenden von derzeit zwei auf rund zehn Prozent erhöht werden soll. Das Stipendium von monatlich 300 Euro soll nach Leistungskriterien unabhängig vom Einkommen der Eltern vergeben werden. Die Hälfte der Mittel sollen die Hochschulen in der Privatwirtschaft einwerben. Das Bundeskabinett beschloss den Entwurf Ende April allerdings in einer Sparversion, die zunächst nur weiteren zwei Prozent ein Stipendium ermöglichen wird. Das ursprünglich vorgesehene Programm war mit 300 Millionen Euro zu teuer. Die Umsetzung hängt aber immer noch vom Bundesrat und damit auch dem Ergebnis der Landtagswahlen in Nordrhein-Westfalen im Mai ab. Hier vergibt seit Herbst 2009 ein ähnliches Programm rund 1.400 Stipendien. Das sind zwar weniger als ein Prozent der Studenten des Landes, doch das Programm gilt als Testlauf. Rund 62 Prozent der Stipendien sind dabei an bestimmte Fachbereiche gebunden. Mathematik und Naturwissenschaften sowie Wirtschafts- und Sozialwissenschaften sind dabei überproportional vertreten. Laut einer Bundestagsanfrage der Grünen im Dezember 2009 will die Bundesregierung geht das nationale Programm jedoch davon aus, „dass die Hochschulen geeignete Allokationsmechanismen bei der fachspezifischen Zuordnung der Stipendienmittel finden werden.“ Eine Benachteiligung für Hochschulen in strukturschwachen Regionen befürchtet die Regierung nicht. Neben den Oppositionsparteien und Gewerkschaften gibt es auch Kritik von unerwarteter Seite: Auch der wirtschaftsnahe Stifterverband für die deutsche Wissenschaft sieht Mängel bei dem geplanten nationalen Stipendienprogramm und spricht sich für ein Modell aus, das soziale Faktoren berücksichtigt. Selbst viele ehemals geförderte Studenten finden das neue Programm problematisch. Um die rund 21.000 Stipendiaten der parteinahen und kirchlichen Begabtenförderungswerke neben dem nationalen Programm nicht schlechter dastehen zu lassen, soll deren Büchergeld von derzeit 80 Euro auf ebenfalls 300 Euro erhöht werden. 17 Prozent der Stipendiaten aller Förderungswerke haben seit Anfang März dessen Onlinepetition unterzeichnet. Sie sprechen sich damit für eine moderatere Büchergelderhöhung und eine nicht rein leistungsbezogene Förderung aus. Auch die studentischen Bundesvertretungen der parteinahen Friedrich-Ebert-Stiftung (SPD), der Heinrich-Böll-Stiftung (Grüne) und der Rosa-Luxemburg-Stiftung (Die Linke) haben eine gemeinsame Erklärung gegen die Erhöhung vorgelegt. Die Mittel sollten demnach besser eingesetzt werden, um „Kindern aus einkommensschwachen Familien den Weg zur Hochschule zu erleichtern und junge Menschen unabhängig von ihrer Herkunft bei ihrem Studium zu unterstützen.“ Es gibt inzwischen auch Stipendiatengruppen, die das zusätzliche Büchergeld selbst einem in ihren Augen sinnvolleren Zweck zuführen wollen. Anders sieht das zum Beispiel Professor Günther Rüther von der CDU-nahen Konrad-Adenauer-Stiftung. Für ihn ist die Erhöhung ein „willkommenes finanzielles Polster für unsere Stipendiaten.“ Auch Gerhard Teufel, Generalsekretär der Studienstiftung des deutschen Volkes, stellt die positiven Seiten der aus seiner Ansicht längst überfälligen Erhöhung heraus. Nachdem es auch unter den Stipendiaten der Studienstiftung zu Diskussionen gekommen war, bat er die Stipendiaten Ende März in einem Brief, „bei öffentlichen Äußerungen nur im eigenen Namen zu sprechen.“ Eine studentische Vertretung findet sich in diesen beiden Stiftungen nicht. |