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 Heidelberg
23.06.2011

Kasernen werden Wohnheime

In Rohrbach entstehen bis Oktober 650 WohnplĂ€tze - vorĂŒbergehend

Mit dem Abzug der US-StreitkrĂ€fte aus Heidelberg bis 2015 werden in mehreren Stadtteilen etliche Wohnungen frei. Die ersten HĂ€user werden jetzt vom Studentenwerk als Wohnheime genutzt. Langfristige PlĂ€ne gibt es allerdings noch nicht. 

Das massive Eisentor ist unbewacht, die Suchscheinwerfer verrotten allmĂ€hlich, der Parkplatz ist mit Unkraut ĂŒberwuchert. Seit rund zwei Jahren stehen die Wohnblöcke fĂŒr Angehörige der US-StreitkrĂ€fte in Rohrbach leer. Doch nun soll neues Leben in die verwaisten GebĂ€ude kommen. Das Studentenwerk hat Anfang Juni das Areal an der Römerstraße von der Bundesanstalt fĂŒr Immobilienaufgaben (Bima) angemietet, um Wohnraum fĂŒr Studenten zu schaffen. 

Knapp 650 WohnheimplĂ€tze sollen hier bis zum Beginn des kommenden Wintersemesters im Oktober entstehen. Insbesondere den Ansturm der doppelten AbiturjahrgĂ€nge will das Studentenwerk damit auffangen. Bei den Wohnungen soll es sich vor allem um Dreier- und Vierer-WGs handeln, erklĂ€rt Ulrike Leiblein, GeschĂ€ftsfĂŒhrerin des Studentenwerks. „Wir denken da auch an studentische Familien. Die Wohnungen eignen sich besonders fĂŒr solche Wohngruppen und die weitlĂ€ufigen RasenflĂ€chen zwischen den GebĂ€uden sind als Spielplatz fĂŒr Kinder gut geeignet. Wobei wir uns auch SportplĂ€tze oder Ă€hnliches vorstellen können.“

In die Renovierung der laut Studentenwerk gut erhaltenen Wohnungen soll allerdings nur begrenzt investiert werden. So ist bislang geplant, den massiven Sicherheitszaun rund um das Areal aus KostengrĂŒnden nicht abzubauen. Die verhĂ€ltnismĂ€ĂŸig geringe Bereitschaft der Verantwortlichen, in das Gebiet zu investieren, erklĂ€rt sich wohl aus der zeitlichen Begrenztheit des gesamten Projekts. Die GebĂ€ude sollen nach bisherigen PlĂ€nen nur fĂŒr etwa zehn Jahre angemietet werden. Eine dauerhafte Nutzung als Wohnheime ist noch ungewiss. 

Da die Stadt die ĂŒbrigen GrundstĂŒcke der US-StreitkrĂ€fte von der Bima kaufen möchte, wollte das Studentenwerk eigentlich ĂŒber die Kommune das Areal beziehen. Doch auf Grund der sich hinschleppenden Verhandlungen zwischen Bima und Stadt handelte das Studentenwerk zwischenzeitlich einen eigenen Mietvertrag mit der Bundesanstalt aus. 

Die GebĂ€ude entlang der Römerstraße wurden bis in die 1950er Jahre als WohnhĂ€user fĂŒr die Familien und nichtkasernierten Soldaten des nahen Hauptquartiers der US-StreitkrĂ€fte erbaut. Als offene Wohngebiete unterschieden sie sich kaum von der Nachbarschaft. Erst nach den AnschlĂ€gen vom 11. September 2001 wurden die WohngebĂ€ude eingezĂ€unt und bewacht. Da sĂ€mtliche Einheiten sowie das NATO-Hauptquartier entweder aufgelöst oder nach Wiesbaden verlegt werden, gibt es bis 2015 in Heidelberg rund 200 Hektar leerstehendes Wohngebiet. 

Die Stadt will die Areale als gĂŒnstigen Wohnraum nutzen. DafĂŒr mĂŒssen die FlĂ€chen allerdings erst von der Bima aufgekauft und die spĂ€tere Nutzung genauer geplant werden, letzteres laut Stadtverwaltung unter starker Beteiligung der BĂŒrger.

von Benjamin Jungbluth
   

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