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Klecks und Klang
04.11.2011
Auletta Make Love Work Nebel, Nieselregen und kürzere Tage können so manchen melancholisch stimmen. Pünktlich zu Herbstbeginn bläst Auletta daher zum Großangriff auf den Seelenblues. Ihr kategorischer Imperativ: Make Love Work Musikalisch hat sich die Band mit ihrem zweiten Album vom Brit-Indie-Pop gelöst und ist zielsicher in der Unbestimmbarkeit gelandet. Im Schweinsgalopp geht es durch die verschiedensten Musikstile, vom sphärischen „Gold“ über das gitarrenlastige „Feuer“ bis hin zur Klavierballade „Lass die guten Zeiten rollen“. Mit Eingängigkeit, Direktheit und positivem Denken entfliehen Auletta dem Alltag. „Sieh durch meine Brille in die Welt, Glitzer, Glanz und Gloria und Party auf der Retina“ – bereits der erste Titel gibt die Richtung vor: Es wird das ganze Jahr durchgetanzt, unter Wasser gechillt und ein Schluck vom blauen Himmel genommen. Insgesamt wirken Auletta noch auf Selbst- und Vorbildfindung: „Rebell ohne Grund“ erinnert verdächtig an „Paint it black“ der Stones und „Lass die guten Zeiten rollen“ ist eine rigorose Eindeutschung des R'n'B-Klassikers „Let the Good Times Roll“. „Ich bin dabei, bye Traurigkeit“ bedarf wohl keiner weiteren Erklärung. Eindeutigster Fehlschlag der Platte ist „Hey Mama!“ der sich mit seinem zwangsweise eingedeutschten Hip-Hop-Vokabular hart an der Schmerzgrenze bewegt. Zwar ist die Mainzer Gute-Laune-Mission in Zeiten melancholischen Herzschmerzgejammers sehr zu begrüßen, Missgriffe wie „Du bist Yeah Yeah“ scheinen aber den Vers „Du bist o-o-ohne jeden Sinn“ zu wörtlich genommen zu haben. Mit starken Tracks wie „Wochenendendlosigkeit“, „Make Love Work“, „Lass die guten Zeiten rollen“ oder „Sommerdiebe“ zeigen Auletta jedoch durchaus, welch Talent in ihnen steckt. Bleibt zu hoffen, dass die Band diese guten Ansätze in kommenden Alben intensivieren kann. Es wäre ihnen zu wünschen.
Deutschland-Tour: 19.11. Freiburg / Jazzhaus |