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 Hochschule
12.12.2012

Baustelle Slavistik

Schalldämmung umstritten finanziert

Seit der letzten Renovierung kracht es in der Slavistik gewaltig. Doch leider fehlen der Slavistik die Gelder, um dies zu beheben. Daher reichte sie bei der zentralen Qualitätssicherungmittelkommission (QuaSiMiKo) einen Antrag ein, damit die Schalldämmung finanziert werden kann.

Für die Schalldämmung mehrerer Seminarräume fordert die Slavistik 5?820 Euro. Zuvor waren erwähnte Räume durch die universitäre Einrichtung für Bau und Liegenschaften umgebaut worden, woraufhin erste Probleme mit der Akustik auftraten, die nun das Studium sehr stören.

Das Dekanat ließ wissen, dass ein Lektor bereits in logopädische Behandlung müsse und eine wachsende Zahl an Studierenden und Lehrenden unter Heiserkeit leide. Hörverstehen und Sprech- und Kommunikationsfähigkeiten seien beeinträchtigt.

Bereits vor circa zwei Jahren begann die universitäre Einrichtung die Planung für den Umbau. Schon zuvor hatte sie bei der Platzierung einer Türe im Institut einen Fehler begangen. Durch eine schlecht geplante Positionierung konnten damals Teile eines Raumes nicht genutzt werden und es dauerte der Fachschaft Slavistik zufolge ein Jahr, bis das Bauamt den Fehler behob. Ob es sich hier auch um einen Fehler handelt, ist jedoch unklar.

Als vor circa zwei Jahren der Umbau geplant wurde, gab es noch die Studiengebühren. Diese durften allerdings nicht für Bauvorhaben eingesetzt werden. Zum Sommersemester 2012 schaffte die rot-grüne Landesregierung eben jene Gelder ab, woraufhin sie die Qualitätssicherungsmittel (QuaSiMi) aus Kompensationsgründen einführte. Pro Student und pro Semester vergibt das Land 280 Euro. Über 20 Prozent dieser Gelder wird in einer zentralen QuaSiMiKo beraten, über die restlichen 80 Prozent wird auf dezentraler, fachinterner Ebene entschieden. In den QuaSiMiKos sitzen neben Vertretern der Universität auch Studenten, denen per Gesetz ein Vetorecht eingeräumt wird. Im Unterschied zu den verflossenen Studiengebühren dürfen die QuaSiMi auch für Bauvorhaben eingesetzt werden, einen Umstand, den sich die Universität zur Finanzierung von Bauprojekten zu Nutze machen kann.

Ein Antrag der Slavistik an die universitäre Einrichtung, die Akustikprobleme zu bereinigen, wäre in jedem Falle abgelehnt worden – eine Begründung wollte die Einrichtung für Bau und Liegenschaften nicht geben. Der Slavistik sei daher dem Dekanat zufolge keine andere Wahl geblieben, als sich an die zentrale QuaSiMiKo zu wenden, die institutseigenen Gelder seien bereits unter anderem für Büromaterialien, Medien und zusätzliche Lehrkörper aufgebraucht worden.

Es bleibt festzuhalten, dass Mittel, bei denen Studenten kein Mitspracherecht haben und für Grundlegendes wie Baumaßnahmen verwendet wurden, nun seitens der Universität auf Projekte, die nicht für Studium und Lehre relevant sind, umverteilt werden können. Die Studenten werden hierüber nicht informiert. Die entstandenen finanziellen Lücken stellen Sachzwänge dar, die das Vetorecht der Studenten untergraben. Daher kann bei der Slavistik auch eine solche Umverteilung geschehen sein. Welcher Student würde dann gegen einen Umbau stimmen, der ein Studium ohne Hörsturz ermöglichen würde?

von Arne Schoch
   

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