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Hans Unstern - The Great Hans Unstern Swindle
2 von 4 rupis: Hören gestaltet sich anstrengend
Hans Unstern ist zurück. Nachdem die Kunstfigur mit der schratigen Vollbartfassade bereits 2010 mit dem Debütalbum „Kratz dich raus“ für Furore im Feuilleton gesorgt hatte, ist nun das Nachfolgealbum „The Great Hans Unstern Swindle“ erschienen.
Die Hörerreaktionen bewegen sich zwischen einem höflichen „Interessant!“ und „Furchtbar!“ Eines muss dabei allerdings klar sein: Unsterns Musik taugt auf keinen Fall zur Unterhaltung und ist wohl auch nicht als solche gedacht.
Tatsächlich führt der kauzige Songwriter auf dem zweiten Album sein Konzept der schrägen Harmonien, gepaart mit deutlich neoexpressionistischen Texten konsequent fort und verbannt dabei jede Gemütlichkeit, jede Gefälligkeit aus seinen Liedern. Das Album klingt wesentlich aufwändiger produziert als der Vorgänger. Die musikalische Bandbreite ist größer, aber nur gelegentlich blitzen harmonische Instrumentalparts aus dem sonstigen disharmonischen Gestrüpp auf, beispielsweise in den Songs „Ich schäme mich“ und „Hülle“. Ansonsten gestaltet sich das Hören vornehmlich anstrengend.
Lässt man sich jedoch auf die Musik ein und die Texte auf sich wirken, wird man in Unsterns Bann gezogen, vielleicht aufgrund eines tiefgreifenden, unterbewussten Bedürfnisses, einen Hauch von Sinn in jenen auszumachen. Das kann man mögen oder nicht – „interessant“ ist „The Great Hans Unstern Swindle“, das am 26. Oktober erschienen ist, aber in jedem Fall.