Dies ist ein Archiv der ruprecht-Webseiten, wie sie bis zum 12.10.2013 bestanden. Die aktuelle Seite findet sich auf https://www.ruprecht.deruprecht/Schlagloch-doppelkeks-Jubiläum
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Klecks und Klang
17.05.2012
Zwei Deutsche und eine Britin Drei neue Scheiben fĂŒr den Wonnemonat Im Mai nahm sich die Redaktion "ClichĂ©" von Le Grand Uff Zaque vor, hörte in Rebecca Fergusons "Heaven" hinein und lieĂ sich "auch" von der besten Band der Welt aka Die Ărzte gefallen. Die gröĂte Ăberraschung: ein britisches Castingshowtalent â mit echtem Talent. Le Grand Uff Zaque sind eine junge Karlsruher Band, die seit 2008 mit bleibendem Eindruck die gröĂeren und kleineren BĂŒhnen im Land bespielen. Nach âLe Grand Plaisirâ, ihrer ersten CD aus dem Jahr 2010, ist nun mit âClichĂ©â das zweite Album des Karlsruher Sextetts erschienen. Musikalisch lassen sich Le Grand Uff Zaque schwer in einen gĂ€ngigen Rahmen pressen. Deutlich wird in den verschiedenen StĂŒcken sowohl ihre Liebe zu Jazz, klassischer Musik und Rap als auch zu verschiedenen Formen elektrischer Tanzmusik. Le Grand Uff Zaque machen elektronische Clubmusik im besten Sinne. WĂ€hrend die elektrischen Rhythmen sofort in die Beine gehen, sorgen die funky Grooves von Saxophon, Bass oder Klavier dafĂŒr, dass bei allem Gezappel der musikalische Anspruch erhalten bleibt. WĂ€hrend sie in Karlsruhe und Umgebung schon lĂ€nger fĂŒr ihre mitreisenden Live-Shows gefeiert werden, sind sie dem gröĂeren musikalischen Publikum erst seit dem ersten Teil der âClichĂ©â-Tour ein Begriff, welche sie unter anderem in die deutschen GroĂstĂ€dte MĂŒnchen, Berlin, Stuttgart oder Hamburg gefĂŒhrt hat. Wer nun ein grundlegendes BedĂŒrfnis verspĂŒrt, die hier angepriesenen QualitĂ€ten auf ihren Wahrheitsgehalt zu ĂŒberprĂŒfen, hat dazu eine gute Gelegenheit. Le Grand Uff Zaque kommen am 6. Juli nach Heidelberg um im Rahmen des âSportdiesâ am Sportinstitut im Neuenheimer Feld dafĂŒr zu sorgen, dass am Ende des Tages kein T-Shirt mehr trocken ist. In diesem Sinne: Be there or be square! (paw)
Wer das erste Mal die Musik der Newcomerin Rebecca Ferguson hört, fĂŒhlt sich erinnert an Amy Winehouse. Dunkel, rauchig und reif ist die Stimme der Zweitplatzierten der britischen Version von X-Factor. Die Lieder stellen eine Mischung aus R&B, Pop und Soul dar und zeigen wieder einmal, dass andere LĂ€nder in der Lage sind etwas zu erreichen, woran Deutschland mit wenigen Ausnahmen immer wieder scheitert â in Talentshows auch wirkliche Talente zu finden. Ferguson, die selbst an jedem Titel mitgeschrieben hat, singt von Herzschmerz und Liebe mit einer Stimme, die beides gut zum Ausdruck bringen kann. Inspiriert wurde sie von Soullegende Aretha Franklin genauso wie von den Musikern der Rockband Kings of Leon â ihre eigene Musik geht aber teilweise stark in die Richtung des Mainstream-Pop und klingt, obwohl durchweg gut, nicht wirklich anders. Doch obwohl ein GroĂteil der Lieder nichts Neues zu sein scheint und sich von den gĂ€ngigen Radiotunes nicht wirklich unterscheidet, stechen einige Songs durch QualitĂ€t hervor. Vor allem ihre DebĂŒtsingle âNothingâs Real But Loveâ und die Ballade âTeach Me How To Be Lovedâ können einen sofort begeistern. Letzteres erinnert an âSomeone Like Youâ von Adele, die selbst in höchsten Tönen von dem Gesangstalent ihrer jungen Kollegin spricht. Und so ist es auch insbesondere Fergusons Stimme, eine Stimme fĂŒr Fans von SĂ€ngerinnen wie Joss Stone oder Macy Gray, die das Album so hörenswert macht. (jam)
Ist das noch Punkrock? Wollte das denn ĂŒberhaupt jemals Punkrock sein? Immerhin kokettieren Die Ărzte seit ihrer GrĂŒndung mit dem Punk-Image. Die Ărzte definierten Punk einst mit der Aussage âMach dein Ding, steh dazu, heul nicht rum, wenn andere lachenâ und das tun sie nach wie vor grandios wie keine zweite Band. Ist das also noch Punkrock? Keine Ahnung, völlig egal! Die Obermediziner sind mittlerweile erwachsen geworden und gehen langsam aber sicher auf die FĂŒnfzig zu. Ihnen gelingt dabei jedoch, woran viele andere Bands scheitern: authentisch zu bleiben. SpĂ€testens mit den beiden Tracks âJungeâ und âLasse redânâ wurde deutlich, dass sie sich einerseits mit einem zwinkernden Auge als moralische Instanz begreifen, andererseits aber dazu aufrufen, die Leute einfach reden zu lassen. Die Ărzte nehmen sich selbst nicht zu ernst: Mach dein Ding und steh dazu.
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